Austauschjahr - Two Swiss girls in Taipei (+ a lot of thoughts)

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Nimen hao! 你們好!



Es gibt Freunde, mit denen kann man Tage und Nächte am Stück verbringen, ohne dass einem der Gesprächsstoff ausgeht. Ich bin 
überglücklich, genau mit so einer Freundin als einzige andere Schweizerin hier in Taiwan gelandet zu sein: Marlene. Auch wenn wir doch ein ziemliches Stück entfernt voneinander wohnen (Sie in Taipei und ich in Nantou), waren wir in den teilweise schwierigen Momenten hier in Taiwan immer füreinander da, haben uns verstanden und gute Ratschläge erteilt.



Viele Leute haben schon gesagt, dass wir uns in vielen Bereichen sehr ähnlich sind und wir sind uns da auch einig. Und dass wir ein Jahr im gleichen Land verbracht und ähnliche Erfahrungen gemacht haben, hat uns nur noch einmal mehr zusammengeschweisst. Anfangs des Jahres waren wir beide so beschäftigt, die ganzen neuen Eindrücke in dem damals noch fremden Land zu verarbeiten, dass wir uns tatsächlich für 3 Monate nicht gesehen und auch kaum gehört haben. Und das, nachdem wir uns am Flughafen kurz nach der Ankunft in Taipei wegen der ganzen Hektik mit den Gastfamilien nicht einmal richtig hatten verabschieden können. Jetzt fragen wir uns, wie wir es nur so lange ohne die jeweils Andere ausgehalten haben. ^^ Denn jetzt sehen wir uns mindestens einmal pro Monat. Gerade, während ich diese Zeilen schreibe (Samstag, 06.06.15), sitze ich im Bus von Taipei nach Taichung. Vor einer Stunde habe ich mich von Marlene verabschiedet, mit der ich den ganzen Tag verbracht habe. Nächste Woche werde ich sie noch einmal in Taipei besuchen - es wird das letzte Mal in unserem Austauschjahr sein. Und das nächste Mal wenn wir uns sehen, ist es in der Schweiz! In 4 Wochen bin ich zu Hause - fast unvorstellbar. Einerseits kann ich es langsam kaum mehr erwarten, packe in meinem Kopf schon meinen Koffer und plane, was ich wann essen will, wenn ich zurück bin. Andererseits realisiere ich erst jetzt richtig, wie dieses Land wirklich meine zweite Heimat geworden ist. Wenn ich mit dem Shuttle-Taxi von Taichung nach Nantou fahre, wissen die Fahrer schon meine Adresse. Im Teashop in Nantou, in den ich am meisten gehe, werde ich immer lachend und winkend begrüsst. Und die Leute, die mich fragen, wann ich zurück in die Schweiz fliege, werden traurig, wenn sie erfahren, dass es schon so bald ist. Sind es nicht diese kleinen Dinge, die es eben ausmachen? Die einem das Gefühl von Heimat geben? 


Gestern musste ich mich von einer meiner guten Freundinnen unter den Austauschschülern, Marina aus Brasilien, verabschieden. Weil sie so nah von mir gewohnt hat, sind wir Mittwochs oft an den Nachtmarkt in Nantou gegangen, um dort zusammen Abend zu essen und über alles Mögliche zu reden. Und ab und zu verbrachten wir einen Nachmittag plappernd im Victor Coffee - mein "Starbucks" in Nantou. Eine ganze Gruppe von Austauschschülern kam gestern an den Flughafen, um sich von ihr zu verabschieden. Ein tränenreicher Abschied auf lange Zeit, weil man nicht weiss, wann man einander wiedersieht. Aber dass man sich wiedersieht, ist schon jetzt klar. In jenem Moment ist mir erst richtig bewusst geworden, dass das Austauschjahr wirklich fast fertig ist und dass es mich doch wehmütiger stimmt, als ich gedacht hätte. Aber, genau so wie Marlene das auf ihrem Blog (www.malhanna.wordpress.com) geschrieben hat, kann ich entscheiden, wie ich damit umgehe. Will ich traurig sein, weil ich weggehe oder glücklich, weil ich zürückkehre? Ich entscheide mich lieber für das Zweite, denn es ist doch viel schöner, sich auf etwas Zukünftiges zu freuen, als an Vergangenem trauernd festzuhalten. 


Jetzt bin ich aber sehr vom eigentlichen Thema des Posts abgewichen. Eigentlich wollte ich euch ja eigentlich von dem Wochenede im Mai erzählen, welches ich bei Marlene verbracht habe. Vier ganze Tage! Obwohl.. Eigentlich bin ich doch nicht so unglaublich vom Thema abgewichen, denn all das, was ich soeben aufgeschrieben habe, hat auch viel unseren Gesprächsstoff an jenem Wochenende und auch am heutigen Tag ausgemacht. Zusammenfassend kann man sagen: Wir sind uns beide einig, dass wir uns freuen, wieder in dir Schweiz zurückzukehren. 


Bis nächste Woche wollen wir übrigens beide den Gastpost auf dem jeweils anderen Blog fertigstellen, den wir ja schon seit einem halben Jahr geplant haben. Ich bin sehr gespannt, wie das herauskommt und freue mich auf dieses kleine Projekt! :) 


Und jetzt wirklich noch kurz zum eigentlichen Wochenende: Viel angeschaut haben wir eigentlich nicht - unter anderem auch deshalb, weil uns der fast permanente Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber das ist ja auch das Schöne, wenn man hier wohnt: Man muss nicht immer touristische Sache machen. Wir waren einfach in guten Restaurants essen, waren im Kino ("The Age Of Adeline", unserer Meinung nach sehr zu empfehlen!), tranken einen Drink im Park, malten einander Henna und noch vieles mehr. Und natürlich redeten wir ununterbrochen über so Vieles. Über unsere Rückkehr, wie uns das Austauschjahr verändert hat, wie wir rückblickend darüber denken, unsere Schwierigkeiten und Probleme aber auch all die schönen Momente. Alles eben. Ich hoffe, euch gefallen die paar Bilder, die wir gemacht haben!


Smile even when it's almost over - or because of that?

Marlenes Arbeit - Mein Hennatattoo

Well done! ;)





Marlene mit ihrem Hennatattoo und neuer Tasche

Cute


Besuch bei "Good Cho's" - Nachdem ich auf einem anderen Blog (Hier der Link) über dieses kleine Örtchen gelesen habe, haben wir uns spontan entschieden, auch noch dahin zu gehen. Die Bagels waren wirklich göttlich! 




Here comes the sun



Alles Liebe und bis bald! 


Danielle


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