Taiwan – Mt. Keelung, Yangmingshan, Hualien and my last two weeks in Taiwan

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Meine lieben Blogleser, 大家好!
Als ich meinen letzten Blogpost zu Ende geschrieben habe, hätte ich nicht gedacht, dass es so lange dauern würde, bis ich mir Zeit für den nächsten nehmen könnte. Damals hatte ich geschrieben, dass ich für meine Wanderung auf den Mount Keelung einen separaten Blogpost machen werde, da dieser allein schon lange genug werden würde, denn ich habe, wie immer, sehr viele Bilder gemacht, die es sich auf jeden Fall zu teilen lohnt. Allerdings bin ich mittlerweile bereits in China angekommen. Gerade sitze ich in der High Speed Railway zu meiner ersten Destination meiner Solo-Backpacker-Reise: Guilin. Davor war ich 3 Tage in Hong Kong, um mein Visa für China zu beantragen. Damit aber alles schön in der Reihenfolge bleibt, kommt jetzt zuerst noch der letzte Taiwan-Blogpost, bevor es dann mit Hong Kong, Gulin und allem Anderem weitergeht. (Kleines Update: Ich habe den Blogpost leider noch lange nicht an jenem Tag fertig geschafft und jetzt bin ich schon seit drei Wochen in China und habe in der Zwischenzeit sehr viel erlebt! Die Blogposts dazu folgen so schnell wie möglich – einer nach dem anderen – einige habe ich sogar schon fertig geschrieben aber die Bilder muss ich noch hinzufügen und nur schon das Auswählen dieser, geschweige denn das Bearbeiten, dauert ewig...) Let’s get started!

Taiwan – Happy Mother's Day & Huge Update

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Meine lieben Blogleser, 大家好!

Als Erstes: Alles Gute zum Muttertag für all die tollen Mütter da draussen (besonders an mein eigenes Mami, die mich schon immer ermuntert hat zu reisen und ohne die ich wahrscheinlich nie zu so einem – auf Schweizerdeutsch – „Reisefüdli“ geworden wäre und daher auch nicht so viele Blogposts über meine Abenteuer im Ausland schreiben könnte. Danke Mami!). Ich hoffe, ihr konntet alle einen schönen Tag mit euren Liebsten geniessen. Ich bin dieses Wochenende nach Nantou gereist, um gestern Abend mit meiner dritten Gastfamilie Muttertag zu feiern. Heute konnte ich die Zeit hier gerade noch nutzen, um mich endlich noch mit zwei meiner damaligen Highschool-Lehrer zu treffen, die eigentlich weniger Lehrer als vielmehr Freunde sind. Dazu aber später mehr. Nun sitze ich im Bus zurück nach Taipeh und habe ungefähr vier Stunden Zeit, um diesen Blogpost zu schreiben (klingt zwar nach viel aber ich brauche meistens länger, denn es ist ja nich nur das Schreiben, das alleine schon viel Zeit braucht, sondern auch noch das Aussortieren und Bearbeiten der Bilder). Zudem sollte ich auch noch Einiges für meine morgigen Chinesischstunden vorbereiten aber dieser Blogpost muss jetzt auch mal wieder sein, weil es viel zu erzählen gibt. Aber ich kann versprechen, dass er nicht so lange wird wie der letzte über die drei Wochen, in denen Irina in Taiwan war (den ich, im Nachhinein gesehen, wohl besser einfach in drei Teile hätte aufteilen sollen…).



Ich fange am besten von vorne an: Die Woche, in der Irina dann zurück in die Philippinen geflogen ist, war für mich wohl die anstrengendste während meiner ganzen Zeit hier. Denn ich hatte einerseits meine Mid-Term-Exams in der Schule (4 Prüfungen) und in der gleichen Woche am Samstag Nachmittag an der Rotary Youth Exchange Multidistrict Conference eine Rede auf Chinesisch, die ich noch gut vorbereiten musste. Dazu kam, dass die Woche darauf noch der offizielle Chinesischtest war – in anderen Worten: Es kam echt viel auf mich zu. An Irinas letztem Wochenende in Taiwan, das sie bei mir in Taipeh verbrachte, hatte ich daher auch nicht allzu viel Zeit, mit ihr überall hin zu gehen. An jenem Samstag Abend, auf dem Weg vom Kaffee, wo ich den Nachmittag lernend verbracht hatte, zu der Metrostation in der Nähe des Shilin Night Markets, wo ich meinen Gastbruder Eric, seine Freundin und Irina treffen würde, bekam ich dann endlich die lang ersehnte Korrektur meiner Rotary Rede von meiner ersten Gastfamilie. Sie hatten mir zwei Wochen davor angeboten, dass ich ihnen meine Rede schicken könne und sie mir dann noch einige Verbesserungsvorschläge machen würden, damit sie besser klingt. Als ich aber ihre abgeänderte Version meiner Rede las, war mir wieder auf einen Schlag bewusst, dass Taiwan einfach eine total andere Kultur hat, denn sie hatten meine Aussagen so extrem abgeändert, dass sie erstens nicht mehr der Bedeutung entsprachen, die ich eigentlich im Sinn hatte, und zweitens alles völlig übertrieben schien, so dass es in westlichen Ohren total lächerlich klingen würde. Dass meine Reden damals im Austauschjahr eher in diese Richtung gingen, war ja noch völlig in Ordnung, denn das hatte mit Anpassung an die Kultur zu tun. Aber nun wollte ich eine Rede mit meinem Inhalt halten, wollte Dinge hinüber bringen, die mir wichtig waren. Daher war ich völlig geschockt, als ich meine Rede in solch abgeänderter Form vor mir sah, dass ich sie gar nicht mehr als die Meine erkannte. Am nächsten Tag habe ich daher nochmals mehrere Stunden an meiner Rede herumgeschraubt, bis ich dann schlussendlich zufrieden war damit und sie bereits zum zweiten Mal meiner jetzigen one-on-one Lehrerin geschickt habe, die sich netterweise dazu bereit erklärt hatte, mir bei der Korrektur der Rede zu helfen, was sie ja nicht hätte machen müssen. Ich will eigentlich gar nicht mehr auf das ganze Drama mit der Rede eingehen, denn schlussendlich ist dann doch alles gut gekommen und sie war ein Erfolg. Hier die Bilder, welche ein Rotarier von mir gemacht hat:

Taiwan – Three weekends with Swiss company

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Meine lieben Blogleser, 大家好!

Wo soll ich nur anfangen? Mehr als vier Wochen ist es her seit meinem letzten Blogpost und es gibt so viel zu erzählen ab dem Zeitpunkt, als Irina in Taipeh landete. Eigentlich wollte ich für jedes einzelne Wochenende mit ihr (deren es drei gab) einen Blogpost schreiben, aber da ich unter der Woche nebst der Schule absolut keine Zeit hatte und am Wochenende schon wieder zu beschäftigt war, mit Irina gemeinsam Neues zu erleben, ging dieser Plan nicht auf. Allerdings habe ich es anfangs noch versucht und schrieb über einen Grossteil unseres ersten Wochenendes im High Speed Rail (HSR) von Taipeh nach Kaohsiung vor etwas mehr als zwei Wochen. Da ich aber auf Deutsch schrieb und an einer Haltestelle ein Deutscher, der in Taiwan auf Geschäftsreise war, zustieg, sprach dieser mich, nachdem er in meinem Laptop deutsche Sätze gesehen hatte, auf Deutsch an und wir unterhielten uns, wodurch mein Blogpost an diesem Abend nicht mehr fertig wurde. Es war spannend von den Schwierigkeiten bezüglich Geschäfte mit Taiwanesen machen zu hören – meine Maturaarbeit ging schlussendlich genau darum (oder zumindest fast: „Schwierigkeiten und Chancen für Schweizer Unternehmen im chinesischen Markt“). Vieles, was er erzählte, überschnitt sich mit dem, was ich bereits während der Recherche und den Interviews im Rahmen meiner Maturaarbeit herausgefunden hatte und es war wirklich interessant, mich mit ihm darüber auszutauschen.

Nun aber zum Erlebten mit Irina. Am besten einfach der Reihe nach, Wochenende für Wochenende:

Taiwan – Song Shan Cultural and Creative Park Taipei (松山文創園區) & more

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Meine lieben Blogleser, 大家好!


In dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in dem süssen Kaffee im Song Shan Cultural and Creative Park, das sowohl Kaffee als auch Ausstellung/Laden ist. Gestern war ich
bereits einmal hier und bin heute abermals gekommen (einerseits ist es gemütlich und gut zum Arbeiten und andererseits ist mir diese eine Handtasche, die man auch zu einem Rucksack umfunktionieren kann und die von einem taiwanesischen noch jungen Label ist, nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ich musste sie heute kaufen gehen – dazu später mehr). Allerdings werde ich den Blogpost nicht mehr hier fertig schreiben können, weil ich mit einer taiwanesischen Freundin (Elaine, welche mich damals im Austauschjahr zusammen mit meinem ersten Gastbruder Tzu-Yen am Flughafen abgeholt hat) zu einem frühen Mittagessen abgemacht habe – Hotpot! :-D


Am letzten Samstag, als ich beim Taipei Nangang Exhibition Center war und mich dort auf eine Parkbank setzte, nahm ich meinen Taiwan-Reiseführer hervor, den ich vor vier Jahren (vor meinem Austauschjahr) gekauft hatte und blätterte darin herum. Im Austauschjahr hatte ich diesen eigentlich gar nie gebraucht, weil mich meine Gastfamilien, die Rotarier oder die Rotexler (ehemalige Austauschschüler) überall hin mitgenommen haben und ich gar nie selbst überlegen musste, was ich noch alles sehen "muss", was eigentlich etwas traurig klingt aber es war nun mal wirklich so. Und wenn ich mir jetzt meinen Reiseführer anschaue, gibt es eigentlich wenige Orte in Taiwan, an denen ich noch nicht war, was echt erstaunlich aber auch toll ist! Aber da ich ja jetzt in Taipeh wohne, will ich die wenigen Orte in oder Nahe der Stadt, welche ich noch nicht entdeckt habe, in den nächsten Wochen/Monaten gerne noch anschauen gehen. Allerdings "wenig" sind es dann eben doch nicht... Als ich an besagtem Samstag in meinem Reiseführer das Kapitel zu Taipeh anschaute, war ich im ersten Moment total überfordert: So viele Orte, an denen ich noch nicht war und alle sollen "wunderschön" und "worth a visit" sein! Sofort hatte ich ein kleines Stress-Gefühl: Wie sollte ich es schaffen, all diese Orte zu besuchen, wenn ich doch nur die Wochenenden (und nicht einmal alle davon) zur Verfügung habe, da ich unter der Woche ja neben der Sprachschule absolut keine Zeit habe?! Dazu kommt noch, dass ich ja nicht nur das zu tun habe, sondern auch noch meine Reise nach China im Juni planen sollte (und zwar detailliert, weil man bei der Beantragung des Visums die ganze "Itinerary" inklusive Hotel-/Hostelbuchungen und Zugbillete vorlegen muss!) und einen Dokumentarfilm über die Recordings des zweiten Albums der Peppermint Tea Group schneiden "muss", nein eher darf... Long story short: Ich war in dem Moment echt gestresst. Aber dann habe ich gemerkt, dass es so ja echt auch nicht sein sollte! Ich muss meine Zeit hier trotzdem geniessen und nicht rumstressen, weil ich noch an diesen und diesen und diesen Ort "muss". Geholfen hat ausserdem, dass mir meine Gastschwester Tien Tien am Samstag Nachmittag beim Tee gesagt hat, welche Orte, die in meinem Reiseführer alle als super beschrieben sind, sich WIRKLICH lohnen. Deshalb habe ich jetzt ein paar wenige Orte auf meiner Bucketlist, dafür sind sie sicher schön. Zudem kommt ja meine Freundin Irina, welche ebenfalls in Braunwald aufgewachsen ist, mit mir die Kanti gemacht hat – die letzten zwei Jahre sogar zusammen, weil ich ja durch mein Austauschjahr ein Jahr später erst Matura gemacht habe – und nun seit letztem Sommer auf den Philippinen ist, nach Taiwan für drei ganze Wochen, wodurch wir auch noch einige Sachen gemeinsam anschauen gehen können; In rund neun Stunden sehen wir uns bereits wieder und ich freue mich riesig! :-) Dieses Wochenende werden wir zuerst nach Nantou reisen, wo wir meine Gastfamilie besuchen und von wo aus wir viele Ausflüge, wie an den Sun-Moon-Lake, nach Lugang, Changhua, Puli, etc. machen werden – alles Orte, die mit dem Auto (aber leider nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln) gut von Nantou aus erreicht werden können. Am Sonntag Abend fahre ich dann zurück nach Taipeh, weil ich unter der Woche wieder Schule habe, während Irina weiterreisen wird. Das nächste Wochenende reise ich ihr dann nach Kaohsiung nach (mit der High-Speed-Rail), wo wir das Wochenende gemeinsam verbringen. Am Sonntag wieder das selbe Spiel wie schon dieses Wochenende – Irina reist dann die Ostküste von Süden nach Norden hinauf, während ich die Woche in der Schule in Taipeh verbringe, und kommt dann am Freitag in Taipeh an, wo wir ihr letztes Wochenende verbringen werden, wodurch wir vielleicht auch noch Orte besuchen können, an denen ich auch noch nie war. Seid auf jeden Fall gespannt auf viele weitere schöne Bilder in den nächsten paar Wochen (obwohl ich noch nicht weiss, wann genau ich zeitlich meine Blogposts einplanen soll...).


In meinem letzten Blogpost habe ich noch vergessen zu erwähnen, dass wir an meiner Schule alle zwei Wochen jeweils am Freitag über die Mittagszeit eine Vorlesung haben; Letzten Freitag von Professor Kerim Friedman, der an der Dong Hwa University in Hualien am College of Indigenous Studies im Department of Ethnic Relations and Cultures unterricht. Er beschäftigt sich vor allem stark mit den verschiedenen Ureinwohnerstämmen in Taiwan und hat in dem nur 50-minütigen Vortrag versucht, seine Arbeit und Erkenntnisse zusammenzufassen, was wirklich sehr spannend war. Unter anderem ist mir geblieben, dass die rechtliche Lage bezüglich der Ureinwohnerstämme noch immer nicht geklärt ist, vor allem auch deshalb, weil nicht alle verschiedenen Stämme die es gibt, auch offiziell anerkannt sind, und weil das in den 1980er-Jahren eingeführten Gesetz, das den Ureinwohnern mehr Rechte geben sollte, der Verfassung teilweise widerspricht. Leider habe ich mir während dem Vortrag keine zusätzlichen Notizen gemacht, weshalb ich jetzt hier nicht zu sehr ins Detail gehen kann – ich möchte ja keine falschen Informationen geben. Wer sich aber für die Geschichte der Ureinwohner Taiwans interessiert, sollte mal diesen Artikel (Englisch) lesen, geschrieben von Ciwang Teyra, die selbst einem der Ureinwohnerstämme Taiwans angehört und die PhD-Kandidatin in Social Welfare an der University of Washington ist. Sie schreibt darüber, wer genau die taiwanesischen Ureinwohner sind, dass sie, genau wie die meisten oder alle Ureinwohnerstämme auf der ganzen Welt, unter der kolonialen Unterdrückung gelitten haben und dass der Kampf um ihre Rechte in Taiwan noch immer nicht vorüber ist. Wirklich spannender und empfehlenswerter Artikel, der mich, nebst der Vorlesung, angeregt hat, mich mehr über die Ureinwohner Taiwans und deren Geschichte zu informieren.


Leckeres mexikanisches Essen
Wo wir es gerade von Rechten haben: Am Dienstag Nachmittag nach der Schule wurde ich von Eliza, einer Mitschülerin gefragt, ob ich mit ihr und einigen anderen ICLP-Studenten mexikanisch essen gehen will, worauf ich natürlich nicht nein gesagt habe. Der Abend war wirklich schön, weil ich die Anderen jetzt auch mal ausserhalb der Schule (und auf Englisch, nicht Chinesisch, resp. manchmal "Chinglish"/"Chenglish") richtig kennenlernen konnte und das Essen und der Mojito in TienMu, einem Stadtteil in Taipeh, in dem sehr viele, vorallem amerikanische Expats wohnen, ausserordentlich gut waren. Als wir gerade fertig mit Essen waren, stiess Louise dazu; Sie war bis zu letztem Semester auch bei ICLP am Chinesisch lernen, arbeitet jetzt aber für eine NGO, welche ein Filmfestival of Human Rights in Taiwan organisiert. Dieses wurde in Hong Kong bereits mehrere Male durchgeführt und soll jetzt neu auch in Taiwan stattfinden – diesen Mai das erste Mal. Es gibt verschiedene Filmkategorien, unter Anderem auch die Kategorie "Frauenrechte". Als Louise von ihrer Arbeit erzählte, erwähnte sie, dass beispielsweise ein Schweizer Film ausgestrahlt werden soll, der in den 70er-Jahren in der Schweizer Pampa spielt, da in der Schweiz das Frauenstimmrecht erst dann eingeführt wurde... Ich wusste natürlich sofort, von welchem Film sie sprach: Die Göttliche Ordnung! Was für ein Zufall, dass sie genau diesen als Beispiel nahm, wo ich, die Schweizerin, neben ihr sass. Da das Filmfestival im Mai stattfindet und ich dann ja noch in Taiwan bin, werde ich auf jeden Fall versuchen, teilzunehmen! Ausserdem kenne ich ja jetzt Louise, welche das Ganze organisiert. Da alles noch zimlich vage ist, hat sie mir versprochen, mir mehr Informationen zu geben, sobald alles definitiv ist.

Spontanes mexikanisches Abendessen mit anderen ICLP-Studenten

Nach dem schönen Abendessen mit den anderen ICLP-Studenten habe ich noch mit einer meiner besten Freundinnen geskypet, die nun schon seit einem Jahr in Guinea (Afrika) ist, Anna. Es war das erste Mal, das wir es endlich hinbekommen haben zu skypen – nach 12 Monaten! Zwar haben wir Briefe und manchmal auch Kurz- oder Sprachnachrichten ausgetauscht aber nichtsdestotrotz ist ein Jahr ja doch ziemlich lange. Aber wie jedes Mal war es auch dieses Mal wieder so, dass es sich angefühlt hat, als hätten wir uns gestern das letzte Mal gesehen und gehört. Dadurch bin ich je länger je mehr überzeugt, dass es wirklich guten Freundschaften nichts ausmacht, wenn man sich einmal länger nicht austauschen kann – Hauptsache man holt das dann wieder nach, sobald man die Chance hat und das haben Anna und ich in unserem dreistündigen Telefonat auf jeden Fall gemacht. Es war sehr spannend, ihren Erzählungen von ihrem Leben und der dortigen Kultur zu lauschen und auch zu merken, wie sehr sie sich dort wohlfühlt und sich eingegliedert hat. Trotzdem freue ich mich dann natürlich, sie im Juli wieder in meine Arme schliessen zu dürfen, denn sie kommt eine Woche bevor ich von China nach Hause komme, in der Schweiz an. :-)


Gestern habe ich dann meinen Tag grösstenteils im Song Shan Cultural and Creative Park verbracht, der ca. 10 Gehminuten von meinem zu Hause entfernt ist. Das Gelände besteht ursprünglich aus einer alten japanischen Fabrik, welche nun für Ausstellungen und kleine Läden, welche hauptsächlich Produkte von taiwanesischen Marken anbieten, genutzt wird (ausserdem ist das Taiwan Design Museum auch dort aber das werde ich vermutlich an einem anderen Tag noch besuchen). An einem Ort habe ich dann die taiwanesische Marke "gourd" entdeckt, welche Taschen herstellt, die sowohl als Taschen als auch als Rucksack getragen werden können. Nach einer kurzen Internetrecherche habe ich herausgefunden, dass es die Marke noch nicht allzu lange gibt und sie daher noch nicht einmal einen eigenen Laden haben. Ihre Produkte werden ausschliesslich im Song Shan Cultural Park ausgestellt. Zudem sind sie gerade am Produzieren einer Tasche aus Canvas-Stoff, die wasserabweisend und wie die ausgestellte Ledertasche, welche ihr erstes Produkt ist, sowohl als Tasche als auch als Rucksack getragen werden kann. Die Ledertasche hat mir allerdings so gefallen, dass sie mir auch am Abend nicht mehr aus dem Kopf ging, wodurch ich sie heute Morgen kaufen gegangen bin – nebst dem, dass ich sowieso dringend einen Rucksack für die Schule brauchte, da das Herumschleppen in der Tasche, welche nur eine Schulter belastet, wirklich nicht gut tut, gibt es wohl auch kein besseres "Souvenir" aus Taiwan als eine Tasche einer einheimischen Marke – wahre Worte meiner Mutter. ;-)

Am besten gefallen im Song Shan Cultural and Creative Park hat mir das LiuLi-Café, welches ein Café als auch gleichzeitig Ausstellung und Laden ist. Obwohl der Raum ja eigentlich eine Fabrikhalle ist, ist es den Innenarchitekten gelungen, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, in dem die einzelnen Tische des Cafés abgetrennt sind. Dort habe ich dann mit einem Latte Macchiato ungefähr 3 Stunden am Film für die Peppermint Tea Group weitergearbeitet, was sehr gemütlich war. Anschliessend habe ich mir noch einige Ausstellungen in anderen Räumen angeschaut und den kleinen Park in der Mitte, um den das ganze Gebäude quasi viereckig darum herum gebaut ist, genossen. Dabei haben mich zwei taiwanesische Mädels angequatscht (welche sichtlich froh waren, dass ich Chinesisch konnte, weil ihr Englisch nicht so gut war), ob ich in ihrem Film mitmachen würde: Ich musste aus dem einen Gebäude laufen, kurz ein random Foto mit meiner Kamera machen, dann auf sie zulaufen und ihr das Kinn in die gebeutelte Hand legen, welche sie vor der Kamera hielt (wahrscheinlich, weil das so süss aussieht ^^). Sie haben mir dann den ganzen Film, den sie bis jetzt haben, gezeigt, und er sieht ziemlich cool aus, weil die gebeutelte Hand immer im Bild ist und die Leute dann auf die Kamera zulaufen und den Kopf dort hineinlegen. Leider waren die Beiden ziemlich im Schuss, daher konnte ich sie nicht fragen, wo ich denn das Endprojekt schlussendlich anschauen kann... Aber vielleicht entdecke ich es ja dann durch Zufall – gibt es ja immer mal wieder. Nun aber noch zu den Bildern im Song Shan Cultural and Creative Park:

Kaffee und Laden/Ausstellung in einem Raum

Gemütlicher Arbeitsplatz

Süssen Kaffee





Details





Der wunderschöne Garten in der Mitte des Song Shan Cultural and Creative Park




Neue Brille
Nach meinem Nachmittag im Song Shan Cultural and Creative Park ging ich meine neue transparente Brille (die man als weiteres "Souvenir" aus Taiwan betrachten könnte) in dem süssen Laden abholen, in dem ich sie letzte Woche entdeckt habe, nachdem ich im Internet durch Zufall auf den Laden gestossen war. Glasense heisst der kleine Brillenshop und liegt im Stadtteil Da'an in einer kleinen Seitenstrasse in einer Seitenstrasse. Da es vom Song Shan Park auch nur noch etwa 15 Minuten zu Fuss bis zum Laden waren (nur eine Station mit der Metro), entschied ich mich, auch noch dorthin zu laufen (dabei fiel mir auf, dass es manchmal gut ist, etwas längere Strecken in einer Stadt zu laufen, da man so diesen Teil viel besser kennenlernt und plötzlich merkt, was genau wo liegt). Im Laden angekommen wurde ich, wie schon letztes Mal, herzlich begrüsst und sie konnten es gar nicht erwarten, mir meine Brille zu übergeben und mich weiter über die Schweiz auszufragen und wie ich Taiwan finde und warum ich so gut Chinesisch kann. ;-) Da es noch ein paar andere Kunden hatte, musste ich kurz warten, bis der Chef des Ladens, ein sehr sympathischer Taiwanese Mitte dreissig, meine Brille dann noch auf mein Gesicht ausrichtete (resp. die Brille so einstellte, dass sie perfekt hält und mir nicht auf der Nase nach vorne rutscht). Da es beim vorherigen Kunden länger gedauert hatte und der Laden zumachte, machten sie die Vorhänge beim Ladenfenster bereits zu, während der Chef meine Brille richtete. Gleichzeitig habe ich mich mit ihm und den drei jungen Frauen, welche im Laden arbeiten, rege über alles Mögliche ausgetauscht und eine der dreien machte noch Fotos – bin gespannt, wie lange es geht, bis diese auf der Instagramseite des Ladens landen. ;-) Sie haben während des Gespräches (wenn ich irgendeine Satzstellung gewählt habe, die etwas "spezieller/komplizierter" ist) sicher drei Mal gesagt, wie super mein Chinesisch sei. Es ist irgendwie immer noch jedes Mal schön, wenn mir das Taiwanesen sagen – ich habe eigentlich erwartet, dass es mir in Taipeh weniger Leute sagen werden, einfach weil es hier mehr Ausländer gibt, die Chinesisch lernen, als in Nantou. Aber trotzdem höre ich es prakisch jeden Tag; Sei es von taiwanesischen Freunden oder den Verkäufern an einem Essensstand oder in einem Laden.



Als ich gestern Abend nach Hause kam, fragte mich einer der beiden Security-Männer in unserem Hochhaus (deren Job es ist, im Eingang des Gebäudes zu sitzen und dort zu schauen, dass es nur Leute betreten, die hier wohnen), ob ich denn bereits gegessen habe, was ich bejahte. Darauf sagte er, ich solle doch noch ein bisschen mehr essen, ich sei ja viel zu dünn! Er finde, etwa drei Kilo mehr würden mir sicher nicht schaden... Ich musste mir ein Lachen verkneifen, einfach weil das wieder einmal so eine typische Taiwan-Situation war und habe so getan, als hätte ich tatsächlich vor, seinem Ratschlag zu folgen. Während dem Gang zum Lift ist mir dann durch den Kopf gegangen, dass es ja eigentlich komisch ist, wenn sie mir immer sagen, ich sei zu dünn; Schliesslich sind die meisten Taiwanesinnen noch einmal ein Stück dünner (oder schlanker) als ich und diesen sagt ja auch niemand, sie seien zu dünn. Aber ja, lassen wir diesen Widerspruch einfach mal auf sich beruhen. Auf jeden Fall sind die beiden Security-Männer in dem Gebäude, in dem ich wohne, immer sehr nett, wenn ich nach Hause kommen und sind interessiert daran, wo ich war und wie es mir dort gefallen hat – sie freuen sich immer ab einem kleinen Schwatz mit mir. :-)


Heute war ich dann, wie im ersen Absatz dieses Posts beschrieben zuerst noch einmal im Song Shan Park und danach mit Elaine Hotpot essen. Es war richtig schön, sie nach fast drei Jahren wieder zu sehen und uns über alles Mögliche auszutauschen. Zudem habe ich sehr geschätzt, dass ich mit ihr wirklich auch ein tiefgründiges Gespräch halten konnte und nicht nur oberflächlichen Small-Talk wie mit den meisten Anderen. Das tut manchmal sehr gut. Nach unserem leckeren Mittagessen gingen wir noch gemeinsam einen Kaffee trinken und fanden währenddessen heraus, dass Elaines Brille ebenfalls aus dem gleichen kleinen Laden (Glasense) ist wie meine! Was für ein lustiger Zufall! Wir entschieden uns, mit meiner Kamera noch ein gutes Bild von uns mit unseren Brillen zu machen und das dann dem Laden zu schicken, da diese sich sicher darüber freuen. ;-)

Hotpot

Elaine und ich mit unseren Brillen von Glasense



Übrigens entstand dieser Blogpost über den ganzen Tag, weil ich immer mal wieder einen Absatz mehr geschrieben habe. Jetzt ist mittlerweile schon nach Mitternacht und Irina landet bereits in einer Stunde! :-D

So, das war es vorerst mal wieder von mir. Wie immer freue ich mich natürlich über Kommentare – sowohl unter diesem Post als auch als private Nachricht. Danke an dieser Stelle für die vielen lieben Rückmeldungen! ;-)

Alles Liebe
Danielle

Taiwan – New Chinese name, my weekend and many thoughts

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Meine lieben Blogleser

Um es schon vorwegzunehmen: Diese Woche habe ich nicht wirklich viel "erlebt" im klassischen Sinne, sondern war so sehr mit Chinesisch Lernen beschäftigt, dass ich einfach keine Zeit hatte, noch anderes zu machen (der neuseeländische Diplomat, der auch bei ICLP studiert, hat mir erzählt, dass er etwas im Klintsch ist, weil er einerseits nur 8 Stunden am Tag arbeiten, also in seinem Fall lernen, sollte von der neuseeländischen Botschaft aus aber er deutlich über acht

Stunden braucht, um richtig auf die Stunden vorbereitet zu sein...). Trotzdem habe ich natürlich Einiges gemacht und mir ist Vieles durch den Kopf gegangen. Die ganze Woche habe ich mir deswegen immer wieder Notizen gemacht, weil ich wusste, dass einige Gedanken der vergangenen Woche definitiv in diesen Blogpost müssen.

Wie im letzten Blogpost bereits erwähnt, habe ich meinen Chinesischen Namen von 張大妞兒 (zhang1 da4 niu1 er) auf 何欣穎 (he2 xin1 ying3) gewechselt. Das erste Zeichen, 何, ist mein Nachname, den ich aufgrund der Ähnlichkeit zu meinem Schweizer Nachnahmen gewählt habe. Dieses Zeichen hat nicht wirklich viel Bedeutung. Beim Vornamen konnte ich aber all die Sachen einfliessen lassen, die mir wichtig waren. So bedeutet 欣 etwa "happy, joyous, delighted" und 穎 steht für "intelligent, bright, clever, gifted". Das mag jetzt auf den ersten Blick vielleicht etwas hochnäsig wirken, denn ich habe diese Zeichen ja selbst ausgewählt. Allerdings geben taiwanesische und chinesische Eltern ihren Kindern ja auch nur Namen mit Zeichen, deren Bedeutung äusserst positiv ist (und von denen sie hoffen, dass diese dann auch tatsächlich Einfluss auf die Persönlichkeit des Kindes haben...). Schön ist, dass mir bereits viele Leute, nachdem ich mich ihnen vorgestellt habe, unabhängig voneinander gesagt haben, wie schön mein Name klinge. :-) Ich bin also bisher sehr zufrieden damit. Ich habe mir übrigens auch vorgenommen, dann einmal meinen Kindern gleich auch noch einen chinesischen Namen zu geben – für den Fall, dass es sie auch ebenfalls Asien ziehen sollte. Dann sind sie wenigstens schon einmal mit einem guten und passenden Namen ausgerüstet. ;-)

Taiwan – One weekend in Nantou and my first week of school

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Meine lieben Blogleser


Kaum zu glauben, dass mein letzter Blogpost schon wieder 9 Tage her ist... Die Zeit vergeht momentan wie im Flug! Und zwar hatte ich – auch wenn ich gewollt hätte – die vergangene Woche wirklich absolut keine Zeit für einen Post, weil ich so vielbeschäftigt bin seit dem Schulanfang letzten Montag. Letztes Wochenende war ich zudem in Nantou, wo ich natürlich keine Zeit hatte, mich mit Blogposts rumzuschlagen, da ich zu beschäftigt war, Sachen mit meinen Gastfamilien zu erleben! ;-)

Nun nehme ich mir aber Zeit für eine Zusammenfassung der letzten Woche – auch für mich selbst, um sie noch einmal durchzuspielen und die schönen Momente abermals "zu erleben".

Wochenende in Nantou

Bild von Lawyer Baba, Doris Mama und mir auf dem Büchergestell
Nachdem ich am Freitag Mittag meine Schulbücher in der Sprachschule kaufen gegangen bin, nahm ich am frühen Nachmittag die High Speed Rail von Taipeh nach Taichung (dauert nur eine Stunde anstatt wie mit dem Fernbus dreieinhalb bis vier Stunden), wo mich mein erster Gastvater, Lawyer Baba, abholte. Es war ein freudiges Wiedersehen, auch wenn wir uns das letzte Mal im August gesehen hatten, wo meine ersten Gasteltern und ihre zwei Töchter, Ting Ting und Tien Tien, bei uns in der Schweiz auf Besuch waren. Als Erstes fragte mich Lawyer Baba, ob ich meinen internationalen Führerschein hätte, was ich bejahte, denn ich hatte diesen kurz vor meiner Abreise noch machen lassen (hauptsächlich, um Ende Mai ein Scooter mieten zu können und mit Marthe, meiner norwegischen Freundin, die damals auch einen Austausch in Taiwan gemacht hat, die Ostküste entlangzufahren wenn sie Ende Mai für zwei Wochen nach Taiwan kommt – dazu gibt es dann sicher auch einen Blogpost!). Allerdings traute ich mir in diesem Moment noch nicht zu, auf Taiwans Strassen zu fahren. Als wir dann aber im Auto sassen und Lawyer Baba fuhr, merkte ich, dass es trotzdem kein Problem gewesen wäre – kaum Verkehr und die grösste Strecke nur Autobahn. Deshalb fuhr ich dann am nächsten Tag, wo wir Nainai, meine taiwanesische Grossmutter, in ihrem neuen zu Hause besuchten (dazu später mehr).