Austauschjahr - Tour in Nantou County and an amazing firework at Sun-Moon-Lake

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你們好!Nimen hao!


Typische chinesische Sonnenhüte

Heute Abend ist also Heiligabend und morgen Weihnachten.. Da ich der Schweiz sieben Stunden voraus bin, ist bei mir schon Abend und ich sitze alleine im Wohnzimmer (alleine stimmt nicht ganz: Meine Gastgrossmutter schaut in unglaublicher Lautstärke irgendwelche - meiner Meinung nach ziemlich schlecht gefilmte - taiwanesische Serien) und schreibe diesen Blogpost. Es ist wirklich so, dass ich absolut gar nichts von Weihnachten spüre - keinen Hauch. Nur die Vorstellung, dass in der Schweiz in nur wenigen Stunden die Familien zusammen sitzen und das Fest der Liebe gemeinsam geniessen, ist in meinem Kopf verankert. Ümmi, meine Freundin in Japan, hatte zum Abendessen wenigstens Teller, auf denen ein Weihnachtsmann zusammen mit dem Schriftzug "Merry Christmas" abgebildet war. Ich habe koreanische Hot-pot gegessen - ohne das typische "Christmas-feeling". Dass in Japan Weihnachten noch eher zelebriert wird, ist mir auch aufgefallen, als ich vor einem Monat für eine Woche dort war (Der Post folgt wirklich sobald wie möglich, aber ich habe leider keine Weihnachtsferien und daher - wie immer - nicht so viel Zeit.. ^^ Mein Tagebuch ist auch schon wieder seit einem Monat überfällig!). Dort ist es meiner Meinung nach aber eher ein westlicher Trend, für den sich die Japaner ein wenig begeistern konnten, denn was ursprünglich tatsächlich hinter Weihnachten steckt, wissen wahrscheinlich die wenigsten. Gut, ich persönlich verbinde Weihnachten auch nicht mehr unbedingt mit der Geburt Jesu, sondern viel mehr mit dem Begriff "Fest der Liebe". Man sitzt mit seinen Liebsten zusammen, verbringt eine ruhige, besinnliche Zeit und tauscht Geschenke und süsse Karten aus, die von Herzen kommen. Wegen der fehlenden Weihnachtsstimmung in Taiwan, habe ich sogar das verpasst. Deshalb; An alle meine Freunde und Verwandten, die diesen Post lesen: Es tut mir echt leid, aber die Zeit hat einfach nicht mehr gereicht, allen noch eine Karte zu schreiben und besinnliche Wünsche hätte ich beim besten Willen nicht vermitteln können.. 

Wie auch immer; Es klingt jetzt vielleicht, als würde ich Weihnachten unglaublich vermissen. Das tue ich ja in einer Art auch. Aber ich finde es jetzt nicht ein Weltuntergang, es dieses Jahr eben nicht, resp. anders, zu erleben - das gehört nun einmal auch zu einem Austauschjahr in Taiwan. Morgen werde ich meine lang vorbereitete Chinesischprüfung schreiben, eine Rede halten und ein chinesisches Lied singen (Der Post folgt hoffentlich schon morgen - das wäre dann mein Weihnachtsgeschenk an euch.. ;)). Ehrlich gesagt freue ich mich dieses Jahr nicht auf die Vorweihnachtszeit und Weihnachten selbst, sondern will einfach nur noch, dass es vorbei ist, da es dieses Jahr ein bisschen stressig ist. Trotzdem geht Weihnachten 2014 nicht ganz spurlos an mir vorbei - also spüre ich  doch einen feinen Hauch.. Mein Chinesischlehrer hat mir gestern ein Chinesischbuch geschenkt, in dem von unglaublich vielen Zeichen mit Bildern erklärt wird, wie sie entstanden sind und sich entwickelt haben. Ich habe mich wirklich riesig gefreut! :D Heute Morgen kam dann unerwartet unser Geografielehrer in die Bibliothek, wo Alex und ich unsere Weihnachtsrede übten und für den Test lernten. Er drückte uns beiden ein kleines, sehr hübsch und weihnachtlich verziertes Päckchen in die Hand und wünschte uns "Merry Christmas!". Schon schön, was solch kleine Sachen in einem auslösen können.. :) Als ich es dann auspackte, war ich im 7. Himmel! Er hatte uns drei Lindor-Kugeln von Lindt geschenkt (welche ich übrigens gerade jetzt genüsslich verspeise..)! Schweizer Schokolade zu Weihnachten in Taiwan - wie toll! Nachmittags meinte dann eine meiner besten Freunde in der Klasse, Savi, dass sie etwas Kleines für mich hätte. "Es ist nur ein Brief, aber es kommt von ganzem Herzen." Schöner hätte man es wohl nicht ausdrücken können. 

Mein heutiger Nachmittag in der Schule verlief so, dass wir drei Stunden Sportnachmittag hatten, resp. "Running Competition".
Ich konnte zusammen mit meinen Klassenkameradinnen die Stafette rennen und es war einfach genial! Das Mitfiebern mit den Anderen, das Anfeuern und dann die riesige gemeinsame Freude bei unserem Sieg war atemberaubend.
Ich hatte das Gefühl, dass meine Klassemkameraden heute ihre sonst so präsente Schüchternheit einmal ein wenig abgelegt hatten und viel mit mir redeten (wofür sie sonst über einen grossen Schatten springen müssen, wie mir Savi erzählt hatte). Es ist doch einfach wunderschön, wenn man sich an so "kleinen", alltäglichen Dingen erfreuen kann. Und genau das mache ich in Taiwan noch viel mehr, als ich das in der Schweiz zu machen pflegte. Denn dankbar sein ist unglaublich wichtig; Davon bin ich zu 100% überzeugt. Wer dankbar ist, ist glücklich und zufrieden. Und ist das nicht genau das, was wir alle wollen? Wo wir schon bei Dankbarkeit sind: Liebe Andrea, ich möchte mich herzlich für dein süsses Paket bedanken. Das Armband ist perfekt und "I've already enchanted it with my wish." Vielen Dank! :D Und natürlich auch ein Dankeschön an Rahel, meine Freundin in den U.S.A., die mir eine weihnachtliche Karte geschrieben hat, die sie zusammen mit ihrer Gastfamilie zeigt. Sie scheint definitiv ein bisschen mehr in Weihnachtsstimmung zu sein.. ;) Jetzt aber genug von Weihnachten und Geschenken - davon habt ihr, meine lieben Leser, ja hoffentlich genug. Jetzt komme ich zum eigentlichen Blogpost..



Bevor unsere einwöchige Reise nach Japan losging, verbrachten wir 

einen Tag mit ein paar unserer Lehrer in Nantou County. Das Coole ist, dass alle zwischen 20 bis 30 Jahre alt sind, das heisst, für uns eigentlich eher Freunde als Lehrer (das habe ich, so weit ich mich erinnere, schon in einem anderen Post erwähnt). Viel zu sagen, resp. schreiben, gibt es in diesem Post eigentlich nicht, denn die Bilder sagen hier wirklich viel mehr aus - aber kleinere Erklärungen braucht es natürlich trotzdem noch. ;)

Um erfolgreich in den Tag starten zu können, brauchten wir natürlich ein gutes Frühstück, welches wir in Puli in einem süssen Frühstücks-Restaurant assen. Es gab sogar Waffeln, Rührei, Speck, Pancakes etc., also ziemlich amerikanisch/europäisch, was Alex und mir definitiv lieber ist, als Reis, Fleisch und verkochtes Gemüse zum Frühstück. In Momenten, wo es im Restaurant aber keine englische Speisekarte gibt, wünsche ich mir immer sehnlichst, genug Chinesisch lesen zu können, damit ich nicht immer fragen muss, was es alles gibt. Das ist ja nicht nur für mich mühsam sondern auch für diejenigen, die es mir dann übersetzen, da es so viel ist. Daher lassen diese auch gerne einmal Sachen weg und sagen einem gar nicht, dass es auch noch Anderes geben würde (zum Beispiel Pancakes). Man bestellt und wenn das ganze Essen kommt, merkt man: Ach, Pancakes hätte es auch noch gegeben? Warum hat mir das niemand gesagt? Und derjenige, der neben einem sitzt, isst voller Genuss seine leckeren Pancakes.. 

Naja, das ist schon einmal ein riesen Ansporn, endlich auch noch die Zeichen für Essen zu lernen. Mein Ziel ist es, am Ende des Austauschjahres fähig zu sein, eine Speisekarte auf Chinesisch lesen zu können. Wo wir doch gerade von süssen Cafés reden: Erinnert ihr euch noch, als ich von diesem einen Café in Nantou City geschwärmt habe, das Victor Coffee? Eines Montags wollten wir wieder mit unserem Wirtschaftslehrer dahin - wie immer - und was sehen wir? Eine Ruine! Das Gebäude ist über Nacht vollständig runtergebrannt! Ausgerechnet dieses tolle Café, in das ich mich schon verliebt hatte! In der Zwischenzeit habe ich aber ein anderes, kleines und ebenfalls süsses Café entdeckt. Dieses ist allerdings ein bisschen weiter weg als das Victor Coffee, aber mit dem Fahrrad geht das sowieso ohne Probleme. :) 


So, nun will ich euch nach so viel Text nicht noch die Bilder vorenthalten, um die es in diesem Post ursprünglich gehen sollte.. Meine Lieblingsbilder sind definitiv die, welche ich am Abend am Sun Moon Lake gemacht habe. Einerseits die des dunklen, nächtlichen Tempels und andererseits die des Feuerwerks. Letzteres passt ja gerade zum heutigen Tag.. Dem 24. Dezember! ;) Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest und ganz viel Spass beim Lesen und Anschauen des Posts!


Frühstück in Puli





Dieses Gemüse isst man am Mid-Autumn-Festival/Moon Festival (September)



Koreanisches Essen ("Kimtschi" ausgesprochen, aber ich weiss nicht, wie man es korrekt schreibt)







Ich habe vergessen, wie man diese Art von Gebäuden nennt.. Auf jeden Fall war es anders als ein normaler Tempel - schaut selbst! ;)







Die Mitte Taiwans

Beim Zuschauen von Gleitschirmfliegern in Puli


Alte Teefabrik - noch von den Japanern gebaut, als diese in Taiwan waren










Sun Moon Lake


Tempel bei Nacht am Sun Moon Lake











Have yourself a merry little Christmas! :D









Weihnachtliche Grüsse aus dem nicht so weihnachtlichen Taiwan! 


Love,


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