Taiwan – Three weekends with Swiss company

2 Kommentare | Kommentar schreiben!

Meine lieben Blogleser, 大家好!

Wo soll ich nur anfangen? Mehr als vier Wochen ist es her seit meinem letzten Blogpost und es gibt so viel zu erzählen ab dem Zeitpunkt, als Irina in Taipeh landete. Eigentlich wollte ich für jedes einzelne Wochenende mit ihr (deren es drei gab) einen Blogpost schreiben, aber da ich unter der Woche nebst der Schule absolut keine Zeit hatte und am Wochenende schon wieder zu beschäftigt war, mit Irina gemeinsam Neues zu erleben, ging dieser Plan nicht auf. Allerdings habe ich es anfangs noch versucht und schrieb über einen Grossteil unseres ersten Wochenendes im High Speed Rail (HSR) von Taipeh nach Kaohsiung vor etwas mehr als zwei Wochen. Da ich aber auf Deutsch schrieb und an einer Haltestelle ein Deutscher, der in Taiwan auf Geschäftsreise war, zustieg, sprach dieser mich, nachdem er in meinem Laptop deutsche Sätze gesehen hatte, auf Deutsch an und wir unterhielten uns, wodurch mein Blogpost an diesem Abend nicht mehr fertig wurde. Es war spannend von den Schwierigkeiten bezüglich Geschäfte mit Taiwanesen machen zu hören – meine Maturaarbeit ging schlussendlich genau darum (oder zumindest fast: „Schwierigkeiten und Chancen für Schweizer Unternehmen im chinesischen Markt“). Vieles, was er erzählte, überschnitt sich mit dem, was ich bereits während der Recherche und den Interviews im Rahmen meiner Maturaarbeit herausgefunden hatte und es war wirklich interessant, mich mit ihm darüber auszutauschen.

Nun aber zum Erlebten mit Irina. Am besten einfach der Reihe nach, Wochenende für Wochenende:



Erstes Wochenende: Nantou und Umgebung

Irina landete vor dreieinhalb Wochen mitten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Taipeh – andere Flüge mit einer angenehmeren Ankunftszeit gab es nicht mehr, alle ausgebucht (später war uns klar, warum: Es war ja Qing-Ming-Festival, also drei Feiertage und viele packten diese Gelegenheit am Schopf um für ein langes Wochenende zu verreisen). Sie hat dann den Bus vom Taoyuan Flughafen nach Taipeh genommen (diese fahren die ganze Nacht durch, was in diesem Fall sehr praktisch war) und von der Station, die am nächsten zu meinem zu Hause ist, noch ein Taxi bis zu mir (da sieht man einmal wie sicher Taipeh – und Taiwan im Allgemeinen – ist: Als Frau mitten in der Nacht alleine ein Taxi nehmen ist überhaupt kein Problem). Wir hatten am Mittwoch Abend, als wir noch die letzten Sachen via Skype besprochen haben, eigentlich abgemacht, dass Irina mich kurz anruft, sobald sie im Taxi ist, so dass ich weiss, wann ich sie vor der Haustüre des Hochhauses, in dem ich wohne, in Empfang nehmen soll. Allerdings hat das nicht geklappt, weil sie weder mit ihrer philippinischen noch Schweizer SIM-Karte Empfang hatte. Daher erschrak ich sehr, als es kurz nach vier Uhr morgens, als ich nervös auf ihren Anruf wartete, plötzlich an der Haustüre der Wohnung klopfte! Irina hatte es geschafft, ohne die Karte, die man im Lift jeweils hinhalten muss, damit der Lift überhaupt in den gewünschten Stock fährt, hochzukommen. Denn am Vorabend hatte ich den beiden Security-Männern in unserem Gebäude zum Glück noch gesagt, dass meine Freundin aus der Schweiz mitten in der Nacht ankommen wird. Als der Security-Mann, welcher in dieser Nacht dort war, Irina dann vor dem Gebäude herumlaufen gesehen hat, hat er dann eins und eins zusammengezählt und sie nicht nur reingelassen, sondern auch noch in den richtigen Stock gebracht – wirklich sehr nett von ihm. Als ich dann mit Herzklopfen die Tür der Wohnung öffnete und Irina sah, fielen wir uns glücklich und aufgeregt in die Arme! :-) Natürlich waren wir irgendwie viel zu aufgeregt und glücklich, um dann sofort einzuschlafen. Nach Irinas Dusche redeten wir noch ein kleines Weilchen, bevor wir uns dann vernünftigerweise entschieden zu schlafen und unseren Erzählfluss am nächsten Tag fortzusetzen. Beide lagen wir dann aber noch ein bisschen wach, obwohl schon etwa fünf Uhr morgens war. Irgendwann übermannte uns dann aber doch die Müdigkeit und unsere Augen fielen zu.

Am Morgen schliefen wir etwas aus und hatten dann ein leckeres Frühstück in einem der Frühstücksshops in der Nähe von meinem zu Hause. Es gab so viel zu erzählen und auszutauschen! Dabei merkten wir auch, wie viele Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede es zwischen den Philippinen und Taiwan gibt und wie viel ähnliche Erfahrungen Irina nun während ihren 8 Monaten auf den Philippinen gemacht hat wie ich vor drei Jahren in meinem Austauschjahr. Dabei kam ich auf die Idee, dass es doch wirklich toll wäre, wenn Irina mindestens einen Gastpost auf meinem Blog schreiben würde: Entweder über ihre Erlebnisse auf den Philippinen, ein Vergleich von Taiwan und den Philippinen oder nun über ihre Reise hier in Taiwan. Die Leute, welche meinen Blog lesen, wären sicher alle an einem solchen Post interessiert – schliesslich sind die Themen, über die ich schreibe, ja genau solche. Ich hoffe wirklich sehr, dass Irina irgendwann nächstens einmal die Zeit findet, einen Gastpost zu schreiben – es dürfte sicher spannend sein.

Nebst unserem Austausch zu unseren Erfahrungen in Asien hatten wir natürlich auch ganz viel Persönliches zu besprechen und ich habe das Gefühl, Irina nur schon an diesem Tag noch einmal viel besser kennengelernt zu haben. Dazu beigetragen hat wohl auch, dass wir einmal bewusst darüber nachgedacht haben, was uns alles verbindet und das ist eigentlich sehr viel: Unsere Grossväter haben gemeinsam eine Firma aufgebaut, die heute mein Vater führt. Dieser wiederum hat in der Schulzeit sehr viel mit Irinas Vater unternommen (wie beispielsweise nach der Schule sofort vom Schulhaus mit den Skiern auf die Piste, um noch zwei, drei Mal die Piste runter zu flitzen) und wir teilen die gleiche Cousine und dein gleichen Cousin, weil Irinas Onkel mit meiner Tante verheiratet ist (weshalb wir bis vor ein paar Jahren auch jeweils gemeinsam Weihnachten gefeiert haben). Nebst den familiären Banden verbinden uns aber natürlich auch ganz viele andere Dinge, wie zum Beispiel ähnliche Interessen, Ansichten, Gedanken und natürlich ähnliche Erfahrungen, weil wir beide in die gleiche Primarschule und später ans gleiche Gymnasium gingen und es uns nun beide nach Asien gezogen hat. 

Am Freitag Nachmittag machten wir uns auf den Weg zur Taipei Main Station, wo wir eigentlich den Bus nach Nantou City nehmen wollten. Allerdings waren diese alle schon ausgebucht, weil ja, wie bereits erwähnt, diese Woche Nationale Feiertage waren (deshalb hatte ich ja auch zusätzlich zum regulären Wochenende Mittwoch bis Freitag frei). Wir mussten also auf den Zug ausweichen, mit dem wir bis nach Taichung fuhren und von dort ein shared Taxi bis nach Nantou nahmen – genau wie ich das jeweils im Austauschjahr gemacht hatte. Es war also eigentlich ganz gut so, weil Irina dann wirklich alles einmal so erleben konnte wie ich damals. Meine dritte Gastfamilie empfing uns dann – wie immer sehr herzlich und wir hatten ein wunderbares und typisches taiwanesisches Nachtessen an einem runden Tisch und drehbarer Platte in einem der Restaurants nahe ihrem zu Hause. Da Irina Vegetarierin ist, bat ich meine Gasteltern, so viel wie möglich fleischlos zu bestellen, was sie dann auch taten und ich muss sagen: Die Sachen waren alle unglaublich lecker! Ich weiss echt nicht, warum Taiwanesen es immer gleich als Problem sehen, wenn jemand vegetarisch ist – es war nun wirklich alles andere als mühsam, die einzelnen Speisen einfach ohne Fleisch zu bestellen…




Nach dem Abendessen setzten wir uns dann alle ins Wohnzimmer bei meiner dritten Gastfamilie, assen leckere Früchte und tranken Rotwein – genau wie jeweils an den Wochenenden in meinem Austauschjahr. Obwohl meine Gasteltern nicht Englisch können, war das nicht allzu schlimm; Entweder fungierte ich als Übersetzerin oder Eric, mein Gastbruder, welcher an jenem Wochenende ebenfalls mit seiner Freundin zurück in Nantou war, übersetzte von Chinesisch auf Deutsch und zurück, da er vor zwei Jahren in Deutschland im Austausch war. An diesem Wochenende kam er noch einige Male zum Deutsch Sprechen, da Irina dabei war. Denn sonst, wenn Erics Freundin dabei ist, welche ja nicht Deutsch kann, rede ich eigentlich nur Chinesisch mit ihnen, damit sie es auch versteht. 

Den Samstag und Sonntag verbrachten Irina und ich dann vor allem mit Eric und seiner Freundin, da meine Gasteltern bereits Anderes vorhatten. Eric fuhr uns mit dem Auto zu all den Orten, die man in der Nähe von Nantou gesehen haben muss und an denen ich natürlich auch schon in meinem Austauschjahr und später dann mit meinen Eltern und meiner Grossmutter, als diese mit mir in Taiwan waren, war. Für mich war es daher nichts Neues, aber diese Orte sind trotzdem immer wieder schön. Ich war echt unglaublich froh, dass Eric sich als Chauffeur zur Verfügung stellte, weil man den öffentlichen Verkehr in den ländlichen Gebieten Taiwans echt nicht brauchen kann (alles dauert ewig). Nach einem leckeren Frühstück im Frühstücksstore nahe unseres zu Hauses und einem Besuch im Victor Coffee (wer meinen Blog regelmässig liest, weiss, dass ich dieses Kaffee eng mit meinem Austauschjahr in Verbindung bringe), wo wir uns leckere Kaffees zum Mitnehmen und ein Tiramisu für später holten, fuhren wir als erstes nach Changhua zum riesigen Buddha. An diesem Punkt werde ich jetzt einfach die Bilder für sich sprechen lassen:


Wir vier vor dem Big Buddha



Tempel im Buddha

Grosser Tempel hinter dem Buddha





Nächster Stop war dann Lugang, wo es eine sehr süsse alte Strasse und einen berühmten Matsu-Tempel gibt. Weil eben Feiertage waren, waren sowohl die kleine Strasse als auch der Tempel rammelvoll – so voll habe ich diese Orte noch nie erlebt! Es war dann auch entsprechend etwas mühsam, weil immer Leute an einem ankamen und in einen hineinliefen, was nach einer gewissen Zeit anstrengend wird, weil man sich nach Abstand sehnt. Trotzdem haben wir es genossen, hier die Bilder:

Snack zwischendurch: Frisch gegrillter Tintenfisch


Matsu-Tempel








Die überfüllten Strassen Lugangs

Anschliessend – es war schon später Nachmittag – mussten wir schon wieder nach Nantou zurück, weil uns ein Rotarier, dem am Sun-Moon-Lake ein Hotel gehört und der mich auch schon während meines Austauschjahrs immer mal wieder irgendwo hin mitgenommen hat, zum Abendessen eingeladen hat. Als uns meine Gasteltern mit dem Motorcycle zum Restaurant fuhren, kam gerade ein riesiger Tempel-Umzug auf uns zu, den wir uns dann auch noch anschauten. Anschliessend genossen wir dann mit „Onkel Blue“ (sein rotarischer Name) und seiner Frau ein unglaublich leckeres 5-Gänge Abendessen. Da beide kein Englisch sprechen war ich wieder als Übersetzerin aktiv, was wunderbar ging aber natürlich auch anstrengend war. Ich glaube für Irina war dieses Abendessen eine ziemlich coole Erfahrung, da der Onkel und seine Frau taiwanesischer nicht sein könnten: Ständig mussten wir wieder unsere Gläser heben und anstossen, ständig wurde uns gesagt, wir sollen doch noch einmal ein bisschen mehr essen, und so weiter. Ich kann die Art gar nicht richtig beschreiben. Für mich ist sie ja auch fast schon ein bisschen normal schliesslich hatte ich das im Austauschjahr am Laufband erlebt. Aber an diesem Abend versetzte ich mich immer wieder in Irina hinein und was sie wohl denken mochte und dann wurde mir bewusst, dass das wirklich einfach so typisch Taiwan war. Später erzählte sie mir, dass sie es unglaublich toll fand, mit mir diese lokalen Sachen zu erleben; Als normale Touristin in Taiwan hätte sie das alles ja nicht gesehen, weil sich gar nicht die Möglichkeit ergeben hätte beispielsweise mit meiner Gastfamilie oder diesem Rotarier-Onkel zu essen. Nach dem leckeren Abendessen, von dem wir mehr als voll waren, statteten wir meiner ersten Gastfamilie, Doris Mama und Lawyer Baba, noch einen kurzen Besuch ab. Wegen des Festivals waren auch Ting Ting und Tien Tien, meine zwei Gastschwestern, eine Schwester von Doris mit ihrem Sohn, meine Gastcousine DanWei mit ihrer kleinen Tochter und noch Freunde von ihnen dort. Da alle Englisch konnten, konnte ich mich einmal entspannen, da ich von meinen „Übersetzerpflichten“ für einen Moment befreit war. Unter anderem fragte Irina sie auch nach ihrer Meinung zu der Situation zwischen China und Taiwan und startete damit eine rege Unterhaltung. Auf unserem Heimweg zu Fuss zurück zu meiner dritten Gastfamilie erzählte mir Irina, dass sie es richtig toll fand, einmal ein solches Gespräch über Politik und Weltgeschehen zu haben, denn ihre philippinische Gastfamilie interessiere sich überhaupt nicht für solche Sachen, ja, denke gar nicht so weit, sondern sei die ganze Zeit nur am Handy. Gespräche drehten sich nur um die ganz simplen, banalen Sachen. Das ist wirklich auch etwas, was ich bereits im Austauschjahr an meiner ersten Gastfamilie geschätzt habe: Dass ich mit ihnen die Möglichkeit hatte, auch tiefere Gespräche zu führen.
Zurück bei meiner dritten Gastfamilie setzten wir uns abermals wie am Vorabend ins Wohnzimmer, allerdings verabschiedeten wir uns schon nach etwa einer halben Stunde, da schon spät am Abend war und wir uns nach dem Bett sehnten…

Umzug in Nantou


Meine Gasteltern, wollten unbedingt, dass wir ein Foto mit dem weissen Pferd und dem Gott (?), der es ritt, machten



Ja, es ist ein echtes Huhn...


Abendessen mit Rotarier-Onkel Blue und seiner Frau

Am Sonntag stand dann der Sun-Moon-Lake auf dem Programm. Unterwegs machten wir noch Halt in Jiji, wo ein Tempel steht, der beim schlimmen Erdbeben mit Epizentrum in der Mitte Taiwans im Jahr 1999 in sich zusammenfiel. Anstatt ihn danach jedoch abzureissen, steht er bis heute so dort und fungiert als Gedenkstätte. 







Nach dem Zwischenstop in Jiji fuhren wir dann zum Sun-Moon-Lake, wo wir als erstes eine Bootsfahrt machten und dann noch Fahrräder mieteten, mit denen wir um einen Teil des Sees fuhren. Allzu viel muss ich gar nicht schreiben – die Bilder sagen alles:


Das beste Teeei, das wir je gegessen haben!
(Das Bild könnte man glatt für eine Werbung verwenden... ^^)







Da wir die Zeit, welche wir noch hatten, etwas zu grosszügig einschätzen, waren wir, nachdem wir die Fahrräder zurückgebracht hatten, ziemlich im Stress, weil Eric, seine Freundin und ich um 18:00 Uhr den Bus von Nantou nach Taipeh erwischen mussten. Ausserdem musste Irina unbedingt noch eine taiwanesische SIM-Karte kaufen gehen, damit sie unterwegs dann auch Internet (hauptsächlich für Google Maps) hatte. Eigentlich hatten wir das schon am Freitag Nachmittag erledigen wollen, bevor wir nach Nantou gingen, aber es ging nicht, weil Irina knapp noch nicht 20 ist und laut taiwanesischem Gesetz darf man erst am 20 Jahren eine SIM-Karte kaufen (so zumindest hat es mir der Verkäufer im Telefonshop erklärt). Als ich sie dann für Irina kaufen wollte, ging das dann auch nicht, weil ich meinen Pass nicht dabei hatte… Also entschieden wir uns, es dann mit meinen Gasteltern in Nantou zu erledigen. Da die Zeit nach unserer Rückkehr vom Sun-Moon-Lake aber knapp war, ist meine Gastmutter mit Irina zum Telefonshop gegangen, während ich meine und Irinas Sachen packen gegangen bin. Mein Gastvater hat uns vieren dann Abendessen besorgt, das wir später unterwegs essen konnten. Irina musste dann zurück nach Taichung, wo sie die nächsten zwei Nächte verbrachte, und Eric, seine Freundin und ich fuhren zurück nach Taipeh. Dank meinen lieben Gasteltern ging dann alles auf – sie halfen Irina mit dem Shared Taxi von Nantou nach Taichung (weil dort ja niemand Englisch kann) und sie kam dann am selben Abend noch gut in ihrem Hostel dort an. Wir verabschiedeten uns also für fünf Tage, bevor wir uns am nächsten Wochenende in Kaohsiung wiedersahen.



Zweites Wochenende: Kaohsiung

Nach einer anstrengenden Schulwoche setzte ich mich am Freitag nach der Schule in den High Speed Rail von Taipeh nach Kaohsiung, wo ich Irina traf. Sie hatte in der vergangenen Woche Taichung, Tainan und dann eben Kaohsiung besucht, ist also der Westküste Taiwans entlang gereist. Besonders Tainan hat es ihr überaus angetan, was ich durchaus verstehen kann – die ehemalige Hauptstadt Taiwans hat eben einfach einen gewissen Charme…
Nachdem ich im selben Hostel wie Irina eingecheckt hatte, machten wir uns auf den Weg zum Nachtmarkt in der Nähe, wo wir uns die Bäuche vollschlugen und uns dabei vor allem über Irinas erste Woche alleine unterwegs austauschten. Sie erzählte voller Freude, dass ihr das alleine Reisen sehr gefalle – die Zeit ginge anders vorbei, als wenn man mit jemand oder mehreren Andern unterwegs sei. Sie meinte, mir wird es dann sicher auch gefallen, wenn ich alleine einen Monat durch China reisen werde – darauf freue ich mich wirklich immer mehr!


Am Samstag Morgen schliefen wir dann erst einmal ein bisschen aus und packten nach dem Aufstehen unsere Sachen, weil wir eigentlich geplant hatten, die Nacht dann in der Pilgerlodge der Fuo Guang Shan Buddha Monastery zu verbringen. Allerdings hatten wir keine Möglichkeit, im Vorfeld ein Zimmer zu buchen, weil online nirgends eine Emailadresse auffindbar war. Ich hatte zwar drei Wochen davor bereits an eine andere Emailadresse – die Einzige, die ich finden konnte – geschrieben, in der Hoffnung, dass meine Mail dann an den richtigen Ort weitergeleitet würde. Auch nach zweimaligem Nachhaken bekam ich keine Antwort. Erst einen Tag nach unserem Wochenende in Kaohsiung schrieb mir jemand zurück und entschuldigte sich für die Verzögerung – dann war es leider auch schon zu spät (aber vielleicht ja dann ein anderes Mal?). Als Irina und ich an jenem Samstag Morgen in einem Kaffee sassen und dort frühstückten, versuchte ich auch noch, die Monastery via Telefon zu erreichen – auch da ohne Erfolg. Weil auf TripAdvisor andere Gäste von sehr unbequemen Betten und etwas hohen Preisen berichtet hatten, entschieden wir uns, einfach noch einmal eine Nacht in unserem Hostel zu buchen, in dem wir schon die vergangene Nacht verbracht hatten, denn das war erstens unglaublich günstig (etwa 13 Franken pro Nacht) und ausserdem gemütlich, sauber und sehr cool gemacht (es heisst Chitow Hostel – falls jemand einmal in Kaohsiung ist und eine günstige aber trotzdem gute Übernachtungsmöglichkeit an sehr zentraler Lage sucht). Bezüglich Hostel-Kultur in Taiwan hat Irina übrigens auf der ganzen Reise rund um Taiwan sehr gute Erfahrungen gemacht; Sie sagte, dass alles Hostels auf etwa diesem Level wie das in Kaohsiung waren – man muss sich also in Taiwan nicht einmal als Backpacker auf dreckige Unterkünfte gefasst machen. Ich bin ja mal gespannt, wie das in China sein wird…
Unser Frühstück war übrigens ein „Fruchtsalat“ mit Joghurt. Als wir diesen bestellt hatten, erwarteten wir – eben – einen Fruchtsalat. Es hat sich dann allerdings herausgestellt, dass Europäer und Asiaten offensichtlich eine andere Vorstellung von einem Fruchtsalat haben. Für uns ist ein Fruchtsalat verschiedene geschnittene Früchte zusammengemischt. Für Taiwanesen ist es ein grüner Salat mit ein paar wenigen Früchten UND Puderzucker obendrauf! Die Sauce war dann ein Ananasjoghurt. Zum Glück hatten wir uns noch dafür entschieden, den Fruchtsalat zu teilen, denn die Schüssel war riesig! Seht selbst:

Unser riesiger "Fruchtsalat"


Unser Frühstück war dann also ein grüner Salat mit Früchten (sowie Süsskartoffeln), Puderzucker und Ananasjoghurt. Er war allerdings eigentlich gar nicht so schlecht – wir mussten einfach darüber hinweg denken, dass wir gerade „Frühstück“ assen… Während wir unseren Salat genossen, planten wir auch gleich, was wir alles an diesem Wochenende machen wollten und was in welcher Reihenfolge Sinn macht. Da Irina schon am Donnerstag Abend in Kaohsiung angekommen war, hatte sie bereits viele der Dinge, die man in Kaohsiung gemacht haben muss, abgehakt, was mir eigentlich auch ganz recht war, da ich an jenen Orten ja auch schon während meines Austauschjahrs überall gewesen war. Unser Plan am Samstag war dann auch etwas, das ich auch noch nie gemacht hatte: In Kaohsiung wandern gehen. Irina hatte den Einstieg zum Wanderweg auf Google Maps gesehen, als sie am Vortag am Lotus See war und hatte Lust, dort hinzugehen. Ich war auch sofort dabei, weil ich mich unter der Woche jeweils ein bisschen nach Bewegung sehne. Also machten wir uns, nachdem wir an der Train Station noch mein Zugticket von Kaohsiung nach Taipeh am Sonntag Abend gekauft, Geld herausgelassen und uns eine Art Curry Reis überbacken mit Käse (hatte ich damals mit Friede und Paula als wir während unseres Austauschjahres in Kaohsiung waren und musste es unbedingt wieder essen gehen) gegönnt hatten, auf den Weg. Schon als wir von der Metrostation zum Einstieg des Wanderweges liefen, fingen wir an zu schwitzen und als wir erst einmal „wandern“ mussten, ging es erst richtig los. Mit hochroten Köpfen beklagten wir uns wohl etwa 80% der Zeit beeinander darüber, wie heiss es sei und wie stark wir schwitzen. Der Schweiss lief uns nur so das Gesicht, die Arme, die Beine, den Rücken und überall sonst hinunter, wo er nur hinunterlaufen konnte. Wenn das keine gründliche Reinigung der Poren war… Als ich meiner Mutter beim Skypen davon erzählte, schüttelte sie nur den Kopf und meinte: „Es kann ja auch nur Braunwaldern in den Sinn kommen, in Taiwan bei einer Affenhitze und gefühlt 99% Luftfeuchtigkeit wandern zu gehen…“ ^^ Wo sie Recht hat, hat sie Recht – zumal Kaohsiung ja auch noch im Süden der Insel ist, wo es sowieso noch einmal viel heisser und auch feuchter ist als im Norden. Allerdings begegneten wir, als wir dann oben bei der Aussichtsplattform waren, immerhin ein paar fitten Taiwanesen, die ihren Wochenendsport machten – wir waren also nicht die Einzigen. Ausserdem ist dieser Wanderweg bei Touristen überhaupt nicht bekannt (man findet auch im Internet keine Infos), weshalb wir wirklich etwas Lokales unternommen hatten. Der Weg war dazu auch noch wirklich schön, schaut selbst:



Bambus

Teilweise echt steil

Kurze Verschnaufpause mit Aussicht



Durä bi rot vu dr Hitz

Völlig überhitzt – und da hatten wir vielleicht erst einen Fünftel geschafft...

Die letzte Etappe bestand dann praktisch nur noch aus Treppensteigen



Unterwegs trafen wir noch Kletterer


Oben angekommen war dann die Aussicht über Kaohsiung echt toll, auch wenn ein bisschen dunstig. Das Termometer, das an dem Pfosten im Schatten der Aussichtsplattform aufgehängt war, zeigte 35 Grad. Kein Wunder war die Hitze unaushaltbar – und kombiniert mit dieser Luftfeuchtigkeit ist es dann echt zu viel… 

Endlich auf der Plattform angelangt!

Dunnstige Aussicht über Kaohsiung

Erschöpft aber glücklich
Kein Wunder lief uns der Schweiss in Bächen hinunter...
...und sogar noch Energie für ein paar Rückenübungen


Einen kleinen Schwatz auf Chinesisch mit einem ebenfalls total verschwitzten Taiwanesen, der jede Woche einmal auf diesen Berg/Hügel hochwandert, und ein paar eher lustig gemeinten Rückenübungen auf den grossen schwarzen Reifen (gibt es in Taiwan bei Wanderwegen überall – wie bei uns Vita Parcours), machten wir uns dann wieder auf den Abstieg. 

Abstieg




Leider hatten wir keine Zeit mehr, danach zuerst direkt ins Hostel zu gehen und dort zu duschen, weil wir den Sonnenuntergang nicht verpassen wollten. Auf unserem Plan stand nämlich eine Bootstour auf dem Love River in der Dämmerung/Nacht. Unser Plan ging perfekt auf – wir erlebten die schönste Zeit des Tages auf dem Boot, das ein bisschen einer Gondel ähnelte. Zudem waren wir die Einzigen auf dem Schiffchen – es schien nicht so viele Touristen zu haben an diesem Abend. Der junge Mann, der das Boot steuerte, sang dann zuerst ein Lied im Karaokestil, weil das wohl so üblich ist bei dieser Bootsgesellschaft. Ich habe ihm dann aber höflich gesagt, dass er nicht weitersingen müsse – wir würden gerne einfach die Stille geniessen. Das schien er dann nicht ganz zu kapieren, da er dann einfach laut schreckliche Musik auf seinem Handy über die Lautsprecher laufen liess. Als ich dann noch einmal klar sagte, dass es uns am liebsten wäre, wenn es einfach still ist, schaute er mich mit grossen, ungläubigen Augen an, stellte dann aber die Musik aus. Irina und ich haben es dann sehr genossen, einfach in Ruhe in diesem kleinen Boot auf diesem schönen Fluss herumzufahren und die Lichter der Stadt in dem immer dunkler werdenden Wasser gespiegelt zu sehen…


Touri-Foto






Nach der Bootstour gingen wir dann endlich zum Hostel, wo wir abermals eincheckten, unser Zimmer bezogen und dann Duschen gingen, was – wie hätte es anders sein können nach einem Tag, in dem wir die Wörter „Schweiss“, „heiss“ und „verschmachten“ wohl die meist gesagten waren – herrlich war! Anschliessend nahmen wir die Metro zu einem anderen Nachtmarkt als am Vorabend (ich habe vergessen, wie er hiess), wo wir uns dann mit einem leckeren Nachtessen belohnten, von dem Irina bereits geträumt hatte, seit sie es das erste Mal an einem anderen Nachtmarkt gegessen hatte. Und zwar nimmt man sich einfach eine Schüssel und füllt diese mit dem Gemüse, das zur Auswahl steht. Anschliessend wird das dann für einen gekocht und man kann, wenn man will, auch noch Fleisch hinzufügen. Ungesüsster, kalter Tee und Reis stehen separat zur Verfügung, gleich neben den provisorischen Tischen hinter dem Stand. Alles in allem ein sehr gesundes Nachtessen, das sehr geschmeckt hat. 




Nachdem wir satt waren, liefen wir auch noch durch den Rest des Nachtmarktes, der übrigens gerammelt voll war – ich war schon lange nicht mehr an einem so dermassen überfüllten Nachtmarkt – und gingen irgendwann spät abends zurück ins Hostel.


Nachtmarkt Impressionen


Hier noch Bilder von der berühmten "Formosa Boulevard" Metrostation im Herzen Kaohsiungs, von wo wir immer die Metro nahmen, weil unser Hostel gleich dort war. Eimal gab es sogar ein kleines Konzert, als wir durcheglaufen sind!




Am nächsten Tag stand dann die Fuo Guang Shan Monastery auf dem Programm, bei der ich davor schon bereits zwei Mal war – einmal im Austauschjahr mit Friede und Paula und dann später, als ich meinen Eltern und meiner Grossmutter Taiwan gezeigt habe. Aber dieser Ort ist immer wieder schön und wir haben es sehr genossen. Besonders das buddhistische (und damit natürlich auch vegetarische) Mittagessen in einem etwas von den Hauptattraktionen abgelegenen kleineren Haus war echt ein Highlight. Damals mit Friede und Paula haben wir es entdeckt und nun habe ich Irina auch wieder dort hin mitgenommen. Für das Mittagessen gibt man, wenn man wieder geht, einfach so viel Geld, wie man will – es gibt keine Regeln, was genug ist und was nicht. 

Eingangstempel


Wieder mal ein typisches Touri-Bild










In den Gärten neben der Hauptanlage auf dem Weg zum Mittagessen

Buddhistisches Mittagessen
 Nach einigen Stunden in der Fuo Guang Shan Monastery mussten wir dann aber leider schon wieder zurück nach Kaohsiung (die Monastery liegt etwas 40 Minuten mit dem Bus entfernt), da ich um fünf Uhr nachmittags meinen Zug nach Taipeh erwischen musste und Irina mit dem Bus weiter nach Kenting (das Sandstrandparadies Taiwans) wollte. Wir hatten allerdings genug Zeit eingerechnet, so dass wir auch noch kurz einen Abstecher in den Kaohsiung Park machen konnten, wo wir uns kurz hinsetzten und noch die letzen paar Momente genossen, bevor wir uns wieder für eine Woche verabschiedeten.


Wenn's hald keinen Schnee gibt, nimmt man den "Füdlibob" hald in den Park und schlittert die ausgetrocknete Wiese hinunter...



Dann ging es kurz zurück ins Hostel, wo wir unser Gepäck abholten und dann an die Kaohsiung Main Station. Ich hatte mich entschieden, mit dem normalen Zug und nicht dem High Speed zurück nach Taipeh zu fahren, da einerseits eine ziemliche Preisdifferenz besteht und ich andererseits die Zeit gleich dafür brauchen konnte, meine Chinesischstunden für den nächsten Tag in der Schule vorzubereiten. Die fünf Stunden Zugfahrt reichten gerade so hin, dass ich fertig wurde (trotz kleinem Schwatz mit einem Taiwanesen, der neben mir sass, gegen Ende der Zugfahrt) – mein Plan ist also wunderbar aufgegangen. ;-) 


Drittes Wochenende: Taipeh

Am späten Freitag Abend kam Irina in Taipeh an, nachdem sie den Tag noch in der wunderschönen Taroko-Schlucht in Hualien an der Ostküste verbracht hatte. Ich war an diesem Abend mit meiner Gastschwester Zoe (dritte Gastfamilie) thailändisch essen. Sie war an jenem Wochenende ebenfalls in Taipeh, um die offizielle Französischprüfung Level B2 zu machen (sie war vor 4 Jahren in Frankreich im Austausch und würde gerne nächsten Sommer ihren Master in Frankreich machen, wofür sie mindestens B2 bestehen muss). Uns beiden hat es gut getan, einmal kurz Pause zu machen, weil sowohl sie als auch ich die ganze Woche nichts anderes getan hatten als zu lernen.

Ich traf Irina dann an der Metrostation, die am nächsten von meinem zu Hause entfernt ist und von wo wir dann nach Hause liefen. Unser drittes Wochenende zusammen lief ein bisschen anders ab als die ersten beiden, denn ich hatte die Woche, die darauf kam, meine Mid-term exams an der Schule und zusätzlich noch eine Rede auf Chinesisch in der selben Woche am Samstag an der Multidistrict Taiwan Rotary Youth Exchange Conference (bezüglich all den Sachen, die zwischen diesen drei Wochenenden und jetzt auch noch danach passiert sind, werde ich dann später noch einen separaten Post schreiben, sonst wird dieser Post, der sowieso schon ultralang ist, dann wirklich zu lang!). Wir machten daher ab, dass ich sie jeweils nur für einen Teil der Aktivitäten begleitete und sonst meine Zeit dem Lernen widmete. 

Am Samstag machten wir uns auf nach XinBeiTou, ein nördlicher Stadtteil Taipehs, der bekannt ist für seine Hotsprings. In einem „öffentlichen“ Hotspring (damit meine ich, ein Hotspring, der nicht in einem Hotel ist), konnten wir uns für etwas mehr als umgerechnet einen Franken in die heissen Quellen setzen. Leider habe ich kein Bild davon, weil fotografieren verboten war. Nach einer guten halben Stunde hatten wir dann auch schon genug (und irgendwie durfte von 13 Uhr bis 13:30 Uhr eh niemand mehr ins Wasser, wodurch wir uns dann entschieden, dass wir sowieso schon lange genug im heissen Wasser gewesen waren) und gönnten uns beim Verlassen der Anlage noch ein Passionsfrucht-Wassereis, das eine Frau dort verkaufte. Anschliessend suchten wir die Gegend nach guten Orten zum Essen ab, da unser Magen knurrte (zum Frühstück hatten wir nur ein paar Früchte gegessen), und fanden ein tolles vegetarisches Restaurant. Irina scherzte noch, dass sie jetzt total Lust auf einen Quinoa-Salat hätte…und promt war auf der Speisekarte dieses Restaurants ein Quinoa-Salat drauf! Ich entschied mich dann für eine Art Pasta mit Käse, die auch sehr lecker war. Nach dem Mittagessen trennten wir uns dann für ein paar Stunden: Irina ging ins National Palace Museum und ich in setzte mich in ein Kaffee, um dort zu lernen.

Die Bibliothek in XinBeiTou



Passionsfrucht-Eis nach dem Hotspring


Irinas Quinoa-Salat

Meine mit Käse überbackenen Pasta

Lernen in einem Kaffee
 Am Abend trafen wir uns dann wieder mit Eric und seiner Freundin am Shilin Night Market, dem bekanntesten Nachtmarkt Taipehs. Ich könnte hier noch ganz viel schreiben, allerdings bin ich langsam fix und fertig vom Verfassen dieses ewig langen Blogposts… 


Shilin Night Market – die leckeren grossen Pilze

Am besten ist Pfeffer-Zitronen-Sauce


Gegrillter Mais – lecker!

Am nächsten Tag zog Irina morgens wieder alleine los, während ich zu Hause lernte (und noch einmal meine Rotary Rede abänderte – wie gesagt, dazu in einem anderen Blogpost mehr). Am späten Nachmittag trafen wir uns dann wieder und fuhren zusammen nach Danshui (oder Tamsui), das ganz im Norden von Taipeh liegt und sogar mit der Metro erschlossen ist, wo wir einen elektrischen Scooter mieteten und damit an den ganz nördlichen Punkt fuhren, wo man den berühmten Sonnenuntergang geniessen kann. Dummerweise hatte sich der Vermieter der Scooters extrem lange Zeit gelassen bis wir endlich den Scooter bekamen, wodurch wir den wunderschönen Sonnenuntergang wegen vielleicht einer Minute verpasst haben… Getröstet hat uns einzig, dass wir die glutrote Sonne, die aussah wie ein Feuerball, noch gesehen hatten, als wir auf dem Scooter Richtung Aussichtspunkt gefahren waren. Und auch nachdem die Sonne schon weg war, war es immer noch schön. Vor allem dann auch noch auf der Lover’s Bridge. Irina hatte zuvor zwar noch etwas zynisch gemeint, dass man ja allem einen Namen mit „love“ geben kann, um es romantisch klingen zu lassen, musste dann aber zugeben, dass es echt irgendwie romantisch war auf dieser Brücke. Nicht zuletzt war das wohl auch so, weil noch ein Strassenmusiker Gitarre spielte und dazu chinesische Liebeslieder sang… Das kombiniert mit der weissen Brücke, dem Meer und der Dämmerung… Klar ist das ein bisschen romantisch! ;-)



Den Sonnenuntergang wegen einer Minute verpasst

Lover's Bridge







Nachdem wir den Scooter zurückgebracht hatten, nahmen wir die Metro zurück ins Zentrum Taipehs und gingen in ein Vegetarisches all you can eat Hot Pot Restaurant, welches ich im Internet auf einem Blog entdeckt hatte. Als wir ankamen, waren im Restaurant keine Gäste, was uns etwas ins Stutzen brachte. Als ich aber nachfragte, ob sie geöffnet hätten, bejahten sie das, worauf wir uns hinsetzten und mit dem Festmahl begannen. Es war herrlich, was für eine riesige Auswahl sie hatten: Von Brokkoli und Chinakohl über allerlei Pilzsorten, zu Tofu,… Es war alles dabei, was ein (Vegetarier-)Herz höher schlagen lässt. Wir schlugen uns die Bäuche mit dem leckeren, im Hot Pot gekochten Gemüse voll und füllten den eigentlich nicht vorhandenen Platz dann noch mit der leckeren thailändischen Eiscrème. Was für ein toller Abschluss des Wochenendes!

Vegi Hot Pot


Am Montag hatte ich dann wieder Schule und Irina ihren letzten vollen Tag in Taiwan. Sie genoss diesen noch einmal in vollen Zügen, während ich am Chinesisch büffeln war, und am Abend trafen wir uns am Raohe Nightmarket für das Abendessen – ein letztes Mal über dem Feuer gebratener Mais und Stinky Tofu, sowie als krönender Abschluss ein Mango Shaved Ice… Perfekt! Zusätzlich fand Irina auch endlich ihre Latzhosen (oder „Hös“, wie sie sie immer nannte), die sie an einem ihrer ersten Tage in Taiwan an einer Taiwanesin gesehen und der ihr so gefallen hatte, dass sie immer und überall nach diesem Ausschau hielt. Doch nie hatte sie die Richtigen gefunden, bis wir uns sagten: „In diesen Laden gehen wir jetzt noch aber wenn es die Latzhosen hier nicht gibt, dann ist es gelaufen.“ Und was findet Irina in diesem Laden? Genau, ihre „Hös“ – es waren auch gleich noch die allerletzten, die der Laden noch hatte… Wie gesagt, ein wirklich perfekter Abschluss ihrer Reise. ;-) Zudem war es witzig, als ein Taiwanese, als wir an seinem Stand waren und ich bestellt hatte, mal wieder voller Erstaunen und Bewunderung sagte, wie gut mein Chinesisch sei, und Irina schmunzelnd zu mir sagte: „Jetzt hat er gerade wieder gesagt, wie gut dein Chinesisch ist, nicht wahr?“ Sie musste nicht einmal Chinesisch lernen, um das nach drei Wochen, in denen sie das immer wieder miterlebt hatte, zu verstehen… ^^ 

Ein letztes Mal Stinky Tofu

Mango Shaved Ice

Am nächsten Tag, Dienstag, flog Irina dann zurück auf die Philippinen, wo sie jetzt noch eine Woche verbrachte, bevor sie zurück in die Schweiz geht. Sie war richtig traurig, Taiwan zu verlassen, weil es ihr unglaublich gut gefallen hat – sie meinte, sie komme auf jeden Fall wieder. Da ich Taiwan wirklich als meine zweite Heimat ansehe, freut es mich wirklich immer sehr, wenn mir Leute sagen, wie schön und toll sie dieses Land finden – auch dort, als ich mit meinen Eltern und meiner Grossmutter hier war. Solche Aussagen rühren mich sehr und ich kann auch kaum erwarten, dann endlich auch mal meinem Freund diese wunderbare Insel zu zeigen.


Ich hoffe, euch hat dieser Post gefallen – schön, wenn ihr bis zum Ende durchgehalten habt (glaubt mir, für mich war es auch sehr anstrengend, all das aufzuschreiben)! Die nächsten Posts werden voraussichtlich dann wieder etwas kürzer. 

Alles Liebe,

Danielle

2 Kommentare :

Unknown hat gesagt…

woohoooooo! wirklich sehr umfangreich!!😂

Unknown hat gesagt…

Suchen Sie ein Geschäftsdarlehen, Privatdarlehen, Hypothekendarlehen, Autokredite, Studentendarlehen, ungesicherte Konsolidierungsdarlehen, Projektfinanzierung usw.? Oder lehnen Sie einfach ein Darlehen von einer Bank oder einem Finanzinstitut aus einem oder mehreren Gründen ab? Wir sind die richtigen Kreditlösungen! Wir bieten Unternehmen und Privatpersonen Kredite mit einem niedrigen und erschwinglichen Zinssatz von 2% an. Also, wenn Sie an einem dringenden und gesicherten Darlehen interessiert sind. Für weitere Informationen senden Sie uns bitte eine E-Mail an: elegantloanfirm@hotmail.com.