Austauschjahr - I'm back!

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Meine lieben Blogleser 


I'm back! Ich bin zurück! Zurück auf meinem Blog aber auch zurück in der Schweiz. Denn so richtig angekommen bin ich erst jetzt, sonst hätte dieser Post nicht zwei ganze Monate auf sich warten lassen. Um ehrlich zu sein, hatte ich sehr lange einfach keine Lust, irgend etwas zu schreiben. Ich hatte auch nicht wirklich grosse Lust, zu fotografieren, zu lesen, zu musizieren. Ich hatte einfach auf gar nichts Lust. Im Nachhinein kann ich mir diese Gefühl nur so erklären, dass ich einfach seelisch noch nicht angekommen war. Ich hatte zum Beispiel einen Traum, in dem ich in einer Halle eines grossen Flughafens stand, aber nicht wusste, in welchem Land dieser stand und welches Flugzeug ich nehmen musste.. 

Dieses Gefühl zog sich ziemlich lange hin, denn ich war in den Ferien, die mir in der Schweiz noch blieben, kaum zu Hause und hatte darum kaum Zeit für mich. Denn zuerst ging ich mit meinem Freund für 3 Wochen nach Spanien und hatte gleich anschliessend eine Woche Besuch von meiner Gastschwester aus Taiwan, mit der ich jeden Tag etwas unternahm. 

Dann fing auch schon wieder die Schule an und ich muss sagen, dass ich unterschätzt habe, was es heisst, ein Jahr lang nicht dort gewesen zu sein. Man merkt, wie viel man vergessen hat in diesem Jahr, was man alles nachholen muss und wird dadurch unmotiviert, weil der Druck und Stress einemem fast umwerfen. Man hat das Gefühl, einfach nicht mehr nachzukommen und hat keine Ahnung, wie man das ändern soll. Im Französischunterricht habe ich anfangs immer Chinesisch mit Französisch gemischt, ohne es zu beabsichtigen. Man hat ein Sprachendurcheinander und ist völlig verzweifelt, weil man nicht weiss, wie man dieses entwirren soll. 

Doch irgendwann merkt man langsam, dass man eigentlich gar nichts machen kann. Denn alles was hilft, ist einfach zu warten und das Beste zu geben. Und die Lösung aller Probleme ist dann die Zeit. Jetzt, nach schon wieder 4 Wochen in der Schule, habe ich das Gefühl, angekommen zu sein. Angekommen in der Schweiz, angekommen zu Hause, angekommen in der Schule. Gemerkt habe ich das, als ich plötzlich wieder Lust hatte. Lust auf alle Sachen, die mir sonst doch auch immer so viel Freude bereitet haben. Meinen Blog schreiben, fotografieren, Klavier und Geige spielen, Lesen, und und und. Als mir das bewusst wurde, durchströmte mich ein erleichterndes Gefühl und der ganze Stress fiel mit einem Schlag von mir ab. Und so sitze ich nun, an meinem Schreibtisch und schreibe endlich den von vielen (und auch von mir selbst) lang ersehnten Blogpost. Denn für mich bedeutet er mehr als nur Text und ein paar Bilder. Er zeigt mir, dass ich endlich endlich in der Schweiz angekommen bin und erfüllt mich mit purer Freude. :) 



Das letzte Lebenszeichen, welches ich auf diesem Blog von mir gegeben habe, kam noch von Taiwan; Mein letzter Tag bevor ich ins Flugzeug gestiegen und zurück in die Schweiz geflogen bin. Seither habe ich über so viel nachgedacht und so viele neue Erkenntnisse gefunden. Ich wünschte, ich hätte das alles aufgeschrieben aber das habe ich leider nicht. Aber wie ich mich in den einzelnen Augenblicken gefühlt habe, das weiss ich noch genau. Die unendliche Traurigkeit, am Flughafen all meinen Gastfamilien auf Wiedersehen zu sagen und das Gefühl von weggerissen werden, als das Flugzeug abhob und mich wegtrug von dieser Insel, die ein Jahr lang mein zu Hause war. Taiwan in der klaren Nacht mit all den Lichtern unter mir zu sehen und dann das schwarze Meer, in welchem sich der helle Mond spiegelte, der auch vom Flugzeugflügel reflektiert wurde. Es war wie im Film. Alles war so perfekt. So traurig, so schön. Alles zusammen. Ein Gefühlschaos. Und wenn ich mich jetzt an diesen magischen Moment zurückerinnere, wird es mir einerseits eng ums Herz, andererseits muss ich schmunzeln. Denn einen schöneren Abflug hätte ich mir nicht vorstellen können. Der ganze erste Flug bis nach Dubai war eher noch von diesen Gefühlen bestimmt. Aber als ich dann in Dubai endlich für den Flug nach Zürich boarden konnte, hätte ich die ganze Welt umarmen können! Ich hätte weinen können vor Glück aber beschränkte mich hauptsächlich auf ein strahlendes Lachen bis über beide Ohren, welches mir einige seltsame Blicke anderer Fluggäste bescherte. Aber das kümmerte mich nicht im geringsten, denn ich war auf dem Weg nach Hause! Die letzten zwei Stunden vergingen dann leider nicht mehr wie im Flug, sondern krochen nur so dahin. Denn ich war aufgeregt. Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf, wie: "Wie wird es wohl sein, alle meine Freunde und Familie wieder zu sehen?" "Wie ist es, zu Hause anzukommen?" "Wie reagiere ich auf die Situation und wie reagiert meine Umwelt?" Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort fand und auch nicht finden wollte. Und dann war es da. Die Schweiz in strahlendem Sonnenschein, unter mir. Das Gefühl, diese vertrauten Hügel, Berge, Seen und Wiesen zu sehen. Unbeschreiblich. Ich musste mir vor Freude einige Tränen aus den Augenwinkeln wischen. Denn ich war endlich endlich wieder zu Hause! Das Wiedersehen mit all meinen Lieben war dann einfach wunderschön und von Anfang an war es so, als wäre ich gar nicht weggewesen. Alles war so, wie es gewesen war, als ich ins Austauschjahr ging. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Dankbar für meine Freunde, die wirklich echte Freunde sind, und meine Familie, die mich immer unterstützt. An diesem Tag platzte ich fast vor Freude, Dankbarkeit und Unglauben, dass ich nun tatsächlich wieder zu Hause war. Der Ort, an den ich mich manchmal zurückgesehnt habe, wenn es nicht ganz einfach war. 



Und jetzt bin ich also angekommen. Pünktlich zu meinem morgigen 18. Geburtstag. Und es gäbe jetzt noch so viel mehr, was ich schreiben könnte und auch wollte, aber das spare ich mir lieber für spätere Blogposts, von denen es in Kürze wieder mehr geben wird. Ich hoffe, dass meine lange Schreibepause nichts an dem vielen Interesse an meinem Blog und vor allem meinen geschilderten Erlebnissen ändert und dass ihr meinen Blog auch weiterhin regelmässig verfolgt. Danke, dass ihr so treue Leser geblieben seid!  


See you very soon! 


Alles Liebe 

Danielle

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