Als Erstes: Alles Gute zum Muttertag für all die tollen Mütter da draussen (besonders an mein eigenes Mami, die mich schon immer ermuntert hat zu reisen und ohne die ich wahrscheinlich nie zu so einem – auf Schweizerdeutsch – „Reisefüdli“ geworden wäre und daher auch nicht so viele Blogposts über meine Abenteuer im Ausland schreiben könnte. Danke Mami!). Ich hoffe, ihr konntet alle einen schönen Tag mit euren Liebsten geniessen. Ich bin dieses Wochenende nach Nantou gereist, um gestern Abend mit meiner dritten Gastfamilie Muttertag zu feiern. Heute konnte ich die Zeit hier gerade noch nutzen, um mich endlich noch mit zwei meiner damaligen Highschool-Lehrer zu treffen, die eigentlich weniger Lehrer als vielmehr Freunde sind. Dazu aber später mehr. Nun sitze ich im Bus zurück nach Taipeh und habe ungefähr vier Stunden Zeit, um diesen Blogpost zu schreiben (klingt zwar nach viel aber ich brauche meistens länger, denn es ist ja nich nur das Schreiben, das alleine schon viel Zeit braucht, sondern auch noch das Aussortieren und Bearbeiten der Bilder). Zudem sollte ich auch noch Einiges für meine morgigen Chinesischstunden vorbereiten aber dieser Blogpost muss jetzt auch mal wieder sein, weil es viel zu erzählen gibt. Aber ich kann versprechen, dass er nicht so lange wird wie der letzte über die drei Wochen, in denen Irina in Taiwan war (den ich, im Nachhinein gesehen, wohl besser einfach in drei Teile hätte aufteilen sollen…).
Ich fange am besten von vorne an: Die Woche, in der Irina dann zurück in die Philippinen geflogen ist, war für mich wohl die anstrengendste während meiner ganzen Zeit hier. Denn ich hatte einerseits meine Mid-Term-Exams in der Schule (4 Prüfungen) und in der gleichen Woche am Samstag Nachmittag an der Rotary Youth Exchange Multidistrict Conference eine Rede auf Chinesisch, die ich noch gut vorbereiten musste. Dazu kam, dass die Woche darauf noch der offizielle Chinesischtest war – in anderen Worten: Es kam echt viel auf mich zu. An Irinas letztem Wochenende in Taiwan, das sie bei mir in Taipeh verbrachte, hatte ich daher auch nicht allzu viel Zeit, mit ihr überall hin zu gehen. An jenem Samstag Abend, auf dem Weg vom Kaffee, wo ich den Nachmittag lernend verbracht hatte, zu der Metrostation in der Nähe des Shilin Night Markets, wo ich meinen Gastbruder Eric, seine Freundin und Irina treffen würde, bekam ich dann endlich die lang ersehnte Korrektur meiner Rotary Rede von meiner ersten Gastfamilie. Sie hatten mir zwei Wochen davor angeboten, dass ich ihnen meine Rede schicken könne und sie mir dann noch einige Verbesserungsvorschläge machen würden, damit sie besser klingt. Als ich aber ihre abgeänderte Version meiner Rede las, war mir wieder auf einen Schlag bewusst, dass Taiwan einfach eine total andere Kultur hat, denn sie hatten meine Aussagen so extrem abgeändert, dass sie erstens nicht mehr der Bedeutung entsprachen, die ich eigentlich im Sinn hatte, und zweitens alles völlig übertrieben schien, so dass es in westlichen Ohren total lächerlich klingen würde. Dass meine Reden damals im Austauschjahr eher in diese Richtung gingen, war ja noch völlig in Ordnung, denn das hatte mit Anpassung an die Kultur zu tun. Aber nun wollte ich eine Rede mit meinem Inhalt halten, wollte Dinge hinüber bringen, die mir wichtig waren. Daher war ich völlig geschockt, als ich meine Rede in solch abgeänderter Form vor mir sah, dass ich sie gar nicht mehr als die Meine erkannte. Am nächsten Tag habe ich daher nochmals mehrere Stunden an meiner Rede herumgeschraubt, bis ich dann schlussendlich zufrieden war damit und sie bereits zum zweiten Mal meiner jetzigen one-on-one Lehrerin geschickt habe, die sich netterweise dazu bereit erklärt hatte, mir bei der Korrektur der Rede zu helfen, was sie ja nicht hätte machen müssen. Ich will eigentlich gar nicht mehr auf das ganze Drama mit der Rede eingehen, denn schlussendlich ist dann doch alles gut gekommen und sie war ein Erfolg. Hier die Bilder, welche ein Rotarier von mir gemacht hat: