
selbst geschossenen Fotos hat, an denen man sich erfreut. Deshalb gibt es jetzt also doch einen Text zum Bild. Und noch dazu keinen kurzen – allerdings nicht so kreativ wie zuerst vorgesehen. Schliesslich will ich Amsterdam und den fünf erfüllten, schönen Tagen, die ich dort mit Friede und Paula verbringen durfte, gerecht werden. Das ist auch mit ein Grund, warum es etwas länger gedauert hat, bis ich diesen Post zusammen hatte. Schreiben braucht eben seine Zeit. Ich hoffe, ihr seht diesem Post meine Mühe und Sorgfalt an und geniesst ihn dementsprechend. ;-) Neben dem grossen Aufwand, der mit so viel Text einhergeht, war ich die ganze vorletzte Woche auch noch weg: Ich ging als Betreuerin mit in eine Ferienwoche für erwachsene Beeinträchtigte, organisiert vom Verein Insieme Zürcher Oberland (wer auch einmal so eine Erfahrung machen will, kann sich dort gerne als freiwillige/r Helfer/in melden). Obwohl es unglaublich Spass macht und es wirklich sehr toll ist, mit diesen Leuten Dinge zu unternehmen, ist es gleichzeitig auch sehr anstrengend und man hat am Ende eines langen Tages nicht wirklich noch die Kapazität, an einem Blogpost zu arbeiten... Letzte Woche war ich dann wieder am Arbeiten und hatte sonst noch einige Dinge zu erledigen, wie ein neues DIY-Projekt (vielleicht kommt dazu ja später noch ein Post, mal schauen). Aber fertig jetzt mit den Erklärungen; Kommen wir zum eigentlichen Post. Viel Spass beim Lesen meines Reiseberichts und Anschauen der Bilder!
Tag 1 / Montag, 17. Juli 2017

Anschliessend ging es mit der Metro ins Rotlichtviertel, wo wir uns spontan entschieden, ins Prostitutionsmuseum "Red Light Secrets" zu gehen (ich meine, wo wäre das passender als im Rotlichtviertel von Amsterdam?). Ist echt empfehlenswert, weil man dort Dinge über Prostituierte erfährt, die man sich schon lange einmal gefragt hat oder es werden Fragen beantwortet, welche man sich vor dem Besuch noch gar nie gestellt hat. Nach dem Besuch im Museum spazierten wir in der Abendsonne noch etwas weiter und fanden ein chinesisches Restaurant, in dem wir zu Abend assen. Eine schwarze Katze, die im Restaurant zu wohnen schien, sprang Friede auf den Schoss und schlief das ganze Abendessen über darauf. Etwas enttäuscht war das Kätzchen schon, als wir uns dann zum Gehen wandten, um noch ein bisschen durch die Strassen Amsterdams zu schlendern und so unseren ersten Tag in Amsterdam ausklingen zu lassen.
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Rotlichtviertel / Red Light District |
Tag 2 / Dienstag, 18. Juli 2017
Schon zwei Monate im Voraus hatten wir über die Webseite Tickets für das Anne Frank Museum gekauft, damit wir ohne Anstehen hinein konnten. Das war echt eine gute Entscheidung! Falls ihr eine Reise nach Amsterdam plant, solltet ihr das also auch unbedingt machen. Einziger Nachteil, wenn auch kein grosser, ist, dass man bereits angeben muss, zu welcher Zeit man genau ins Museum möchte. Sie haben jeweils ein Zeitfenster von einer Viertelstunde, in der man ins Museum hinein kann (so können sie die Leute staffeln und haben nicht alle auf einmal), für die sie jeweils eine gewisse Anzahl Tickets verkaufen. Hat man sein Ticket einmal gebucht, muss man genau zu dieser Zeit dort sein (bleiben kann man übrigens so lange man will). In unserem Fall war das kurz nach zwölf Uhr, also hatten wir noch den ganzen Morgen Zeit, ein bisschen in Amsterdam umherzulaufen, süsse Seitengässchen zu erkunden und – in meinem Fall – die Grachtenstadt auch fotografisch zu erfassen. Wir stellten dabei fest, dass viele Cafés erst um zehn Uhr aufmachen und mussten uns daher noch etwas gedulden mit unserem Frühstück. Dieses nahmen wir dann in eben so einer kleinen Seitengasse in einem kleinen Lokal ein und genossen dort einen leckeren Capuccino.
Kurz nachdem eine nahe gelegene Kirchenuhr zwölf Mal geschlagen hatte, machten wir uns auf den Weg zum Anne Frank Museum. Weil es Juli war, war ganz Amsterdam natürlich ziemlich voll mit Touristen. Da wir aber unsere Tickets, wie gesagt, schon gekauft hatten, konnten wir in die kurze Reihe und wurden pünktlich reingelassen. So konnten wir die lange Touristenschlange umgehen und ohne Stress und Zeitverlust ins Museum. Perfekt. Vom Museum habe ich übrigens keine Fotos (erstens durfte man glaube ich keine machen und zweitens mache ich eh nicht so gerne Fotos in Museen, ausser es ist wirklich sehr speziell und ich weiss, dass ich die Fotos wieder anschauen werde) aber Friede, Paula und ich können das Museum wirklich wärmstens weiterempfehlen – sofern man die Tickets im Vorhinein bucht.

gemütlich unsere Zeit, liefen über eine Schleuse, setzten uns dorthin, redeten, gingen wieder weiter,.. Zurück am Hauptbahnhof machten wir dort noch eine Runde zu Fuss in einen Stadtteil südlich des Hauptbahnhofes, in dem wir auch noch nicht gewesen waren und der wirklich süss war. Dort werde ich die Fotos sprechen lassen, denn ich finde, sie vermitteln eine Stimmung noch einmal ein Stück besser, als ich sie mit Worten hinüberbringen könnte.
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Amsterdam Noord |
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Fahrradparkplatz |
Tag 3 / Mittwoch, 19. Juli 2017

"gesättigt" ist und gar nicht mehr weitere Bilder anschauen kann, respektive sie nicht mehr richtig, sondern nur noch oberflächlich anschaut und sich gar nichts mehr dabei überlegt. Das ist dann meiner Meinung nach der Moment, an dem man das Museum getrost verlassen kann, was wir dann auch taten. Vom Museumsplein aus, wo eben das Rijks- und van Gogh Museum und noch andere angesiedelt sind, nahmen wir ein eher kleineres, offenes Boot und machten damit eine Grachtenfahrt, welche ja quasi "ein Muss" ist für jeden Touristen, der nach Amsterdam kommt. Und es ist also echt weiterzuempfehlen. Es gibt nichts Schöneres, als durch die wunderschönen Grachten zu fahren und Amsterdam vom Wasser aus zu erleben... Seht selbst:
Nach der wunderbaren Fahrt machten wir uns auf den Weg zu "De Hallen", ursprünglich ein Tramdepot für die Amsterdamer Trams im Stadtteil Amsterdam West. Nun wurde "De Hallen" neues Leben eingehaucht und es befinden sich kleine Designerläden und eine grosse Foodhalle mit Gerichten aus aller Welt darin. Nachdem wir eine Runde durchgelaufen waren, setzten wir uns an die Holztische und genossen unsere leckeren Speisen. Da wir irgendwie völlig erschöpft von diesem Tag, welcher sich hauptsächlich im Museum abgespielt hatte, waren, setzten wir uns in den Vondelpark und genossen dort noch die letzten Sonnenstrahlen. Wir waren so müde, dass wir nicht einmal mehr viel miteinander sprachen, sondern einfach zu dritt auf der Bank sassen und unsere vom Museumstag erschöpften Augen auf das Geschehen im Park richteten. Danach entschieden wir uns, zurück ins Hotel zu gehen und uns für den nächsten Tag auszuruhen.
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De Hallen Amsterdam |
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Vondelpark |
Tag 4 / Donnerstag, 20. Juli 2017

diesen Rundgang teilten wir uns auf und zogen alle drei alleine los. Zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Treffpunkt entschieden wir uns aber, noch einmal eine Stunde länger zu verweilen, da wir alle noch nicht ganz alles gesehen hatten. Schlussendlich war bei meinem Audio-Guide praktisch überall ein Häckchen, das Zeichen also, dass ich alles, was man zu den Bildern hören konnte, schon gehört hatte. Da das van Gogh Museum um einiges kleiner ist als das Rijksmuseum waren wir auch nicht ganz so lange dort. Wahrscheinlich waren es im Ganzen etwa drei Stunden.
Vor dem Besuch im van Gogh Museum hatten wir ein total leckeres Frühstück bei "Ted's" genossen. Ich hatte das süsse Frühstückslokal bereits Monate im Voraus auf Instagram entdeckt und Friede und
Paula dort schon vorgeschlagen, einmal während unseres Trips dort frühstücken zu gehen. Gesagt, getan. Und es hat sich wirklich gelohnt. Von der Frühstückskarte über das Essen (mmhhh..!) und die Bedienung bis zum Ambiente des Lokals stimmt einfach alles. Ein Tipp für zukünftige Amsterdam-Besuchende: Plant unbedingt ein Frühstück bei "Ted's" ein!
Nach unserem Besuch im van Gogh Museum hatten wir noch keine festen Pläne. Wir schlenderten abermals durch die Strassen, den Grachten entlang, und genossen es einfach, zusammen in Amsterdam zu sein. Durch Zufall erblickten wir ein Museum, welches in meinem Reiseführer, den ich übrigens zu Hause hatte liegen lassen (ja, ich habe mich sehr darüber aufgeregt), als Insidertipp aufgeführt gewesen war: Das Museum namens "Ons' Lieve Herr op Solder" (Unser lieber Herr auf dem Dachboden). Auf dem Dachstock des alten Grachtenhauses befindet sich eine Geheimkirche, wie es sie in Amsterdam früher noch einige gab. Diese Geheimkirchen entstanden deshalb, weil Amsterdam im 17. Jahrhundert protestantisch wurde und im Zuge dessen alle Kirchen, welche zuvor katholisch waren, nun protestantisch wurden. Alle anderen Glaubensrichtungen nebem dem Protestantismus wurden zwar noch geduldet, durften aber nicht öffentlich praktiziert werden. Da die Katholiken aber nach wie vor ihre Gottesdienste abhalten wollten, entstanden eben solche "geheimen Dachkirchen", die grundsätzlich nicht verboten waren, solange sie von Jemandem, der von der Strasse her hinaufblickte, nicht zu sehen waren. Von diesen Dachkirchen gibt es heute nicht mehr viele, vor allem nicht so prunkhafte wie die, in der jetzt das Museum untergebracht ist. Neben dem, dass man sich so eine Dachkirche mal anschauen kann, hat man auch die Möglichkeit zu sehen, wie eine Kaufmannsfamilie im 17. Jahrhundert in Amsterdam gelebt hat. Denn dieser Kaufmann namens Jan Hartmann hatte mit seinem eigenen Geld auf dem Dachboden seines Grachtenhauses diese Kirche bauen lassen. Heute ist sie, wie bereits angetönt, eine der letzten verbliebenen Geheimkirchen des Landes und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall – nur schon deshalb, weil man damit ein traditionelles Grachtenhaus auch einmal von innen sehen kann.
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Altes Grachtenhaus |
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Geheimkirche |
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Aussicht aus dem obersten Stock des Grachtenhauses |

Schon als wir unsere Reise planten, war Friede, Paula und mir klar, dass wir dem "Fuo Guang Shan" Tempel in Amsterdam noch einen Besuch abstatten werden müssen. Denn während unserer Taiwan-Zeit reisten wir zu dritt einmal drei Tage nach Kaohsiung, die zweitgrösste Stadt Taiwans, und besuchten dort auch die "Fuo Guang Shan Monastery" (hier geht's zum Post vom Austauschjahr!). Der "Ableger" der buddhistischen Monastery in Amsterdam ist deshalb so speziell, weil alle Teile des Tempels aus China eingeflogen wurden. Er befindet sich in der Amsterdamer Chinatown und ist deshalb umgeben von lauter chinesischer Restaurants und Shops. Nach unserem kurzen Besuch und Innehalten im Tempel fanden wir einen Laden, der gefühlt ALLE Lebensmittel hatte, die Asien zu bieten hat! Wir fanden alles, was es sonst nur in Taiwan gegeben hatte und konnten uns kaum ab der vielen Auswahl erholen. Leider hätten wir viele Dinge nur schon deshalb nicht kaufen können, weil man sie bis zum Kochzeitpunkt kühl lagern müsste. Auf der anderen Seite hatte ich auch nicht mehr so viel Platz in meinem Koffer. Ich tröstete mich damit, dass ich all diese Dinge dann wieder in Taiwan essen kann, wo man sie sowieso noch einmal auf eine ganz andere Art geniessen kann. Paula kaufte ein Pack Instant Noodles 牛肉麵 (Niu riu mian) für zu Hause (das wir dann übrigens zusammen bei ihr in Norddeutschland assen, als ich nach Amsterdam und Brüssel noch einige Tage bei ihr war) und einen taiwanesischen Eistee. Als wir einen Schluck davon nahmen, war es für einen Moment tatsächlich so, als wären wir wieder dort. Schon unglaublich, mit was das menschliche Gehirn einen Geschmack oder Geruch alles verbinden kann.
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Taiwan feelings in Amsterdam |

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Restauran Bazar in Amsterdam |

Tag 5 / Freitag, 21. Juli 2017
Als Friedes Zug langsam anfuhr, winkten wir zum Abschied. Als er an Geschwindigkeit zunahm und sich vom Bahnhof entfernte, drehten Paula und ich uns um und machten uns auf den Weg zurück in die süssen Gässchen Amsterdams. Dort gönnten wir uns ein letztes Mittagessen und verbrachten die letzten Stunden, die uns noch blieben, mit umherbummeln. Dann mussten wir auch schon zurück ins Hotel, um unsere Koffern zu holen und anschliessend zum Busbahnhof nach Sloterdijk, wo schon unser Flixbus, der uns nach Brüssel bringen würde, auf uns wartete.
Letztes Foto zu dritt |
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Ein Foto, das Friede von mir auf dem Boot gemacht hat |
So endete unsere Zeit in Amsterdam. Doch die Reise war noch nicht zu Ende. Was wir alles in Brüssel erlebt haben und die wunderschönen Bilder, die ich bei Paula gemacht habe, werden noch in separaten Posts folgen.
Bis dahin alles Liebe,
Eure Danielle
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