Austauschjahr - My first day in Taiwan

Ni hao! 

Mein neues zu Hause

Direkt neben unserem Haus
hat es so viele Palmen!

Mein erster Tag in Taiwan verging wie im Flug - ich komme kaum noch nach mit den Blogposts, geschweige denn Tagebuch, schreiben... Eigentlich sollte ich langsam ins Bett (es ist halb drei in der Nacht), aber ich möchte mit meinen Blogposts nicht schon jetzt in Verzug kommen (das passiert noch schnell genug) und dann einen riesen Stress haben. ;) 

Also; Hier alles zu meinem ersten Tag in meiner neuen Heimat! 

Heute Morgen konnte ich so lange schlafen, wie ich wollte und das habe ich auch ausgenutzt. Als ich dann am Morgen aus meinem Zimmer kam, erschlug mich fast die Hitze, da die Air-Con im meinem Zimmer in der Nacht immer angestellt war und im restlichen Haus anscheinend nicht.. Naja, man gewöhnt sich daran - und ausserdem war meine Kleidung heute besser als gestern. Ich habe die langen Hosen, die langärmlige Bluse und den dicken, warmen Rotaryblazer durch kurze Hosen und ein T-shirt ersetzt. Dann ging es auch schon los und mein Gastbruder und ich fuhren in das Anwaltsbüro von meinem Gastvater, wo ich seinen besten Freund, seine Sekretärin und deren Tochter kennenlernte. Alle zusammen assen wir dann dort zu Mittag (niuròu miàn = Rindfleisch und Nudeln) und ich konnte mein Essen sogar schon selbst bestellen. Ich habe angefangen, alle neuen Wörter in ein Buch zu schreiben, welches ich immer mit mir herumtrage. So kann ich mir die Wörter viel besser merken und sofort nachschauen. Ich habe das Gefühl, so viele neue Wörter sehr schnell zu lernen. Es ist einfach etwas anderes, sie direkt anwenden zu können oder einfach zu Hause in der Schweiz vor sich hinzusprechen. 

Taiwanesische Frucht
(Den Namen weiss ich leider nicht mehr)

Heutiges Mittagessen

Die Taiwanesen kochen eigentlich nie selbst, sondern gehen immer auswärts essen. Der Grund: Das Essen ist so billig (für eine vollständige Mahlzeit, von der man wirklich sehr satt ist, bezahlt man umgerechnet ungefähr 2 Franken!!!), dass es zu bestellen schneller und einfacher ist, als es noch selbst zubereiten zu müssen. Beim Essen musste ich mir im ersten Moment ein Lachen verkneifen, da alle ihre Nudeln so richtig stark schlürften - etwas, woran ich mich noch gewöhnen muss. Ausserdem finde ich es total schwierig, Nudeln mit Stäbchen zu essen (Der Tisch, wo die Schale darauf stand, war so tief und teilweise hatte ich die Nudeln auf meinen nackten Knien..peinlich)! Aber das werde ich wohl noch lernen müssen.. ;). Ausserdem spritzt es richtig, wenn man die Nudeln schlürft und das Rindfleisch bleibt enorm gut zwischen den Zähnen hängen. Nach dem Essen habe ich BaBa und alle anderen dabei beobachtet, wie sie diskret mit dem Zahnstocher alle Resten entfernt haben. Wo sie den Zahnstocher herhatten, ist mir aber ein Rätsel. Ich glaube, ich kaufe mir mal selbst welche und nehme sie immer mit. ;) Während dem Essen sagte mir mein Gastvater: 

I'm sure that you'll be a successful exchange student because you're always smiling. That's very good! 

Er schärfte mir auch ein, dass Taiwan Taiwan ist und China China. Sie gehören nicht zusammen und Taiwan ist ein eigenständiges Land. 

Nantou City

Anschliessend fuhren mein Gastbruder und ich zu einem Restaurant, wo sie nur Eis verkaufen und ich konnte mir eines aussuchen. Es war riesig (siehe Bild) und kostete - ja, ihr könnt es erraten - nur 1 Franken! Dazu kommt, dass es wirklich sehr gut (hao chi) ist. Eigentlich war ich dann schon sehr satt, aber mein Gastbruder wollte mir unbedingt noch ein typisch taiwanesisches Dessert zeigen, das aus Ananas zubereitet wird - Fong li hsu (keine Ahnung, ob es richtig geschrieben ist ;)). Also fuhren wir in die "Sunny Hills" - nicht weit von Nantou City entfernt. Ich war überrascht, wie schnell man aus der Stadt draussen ist und es überall verschiedenste Bäume (vor allem viele Palmen) und Plantagen hat. Wir holten unser Dessert, das wir zusammen mit Tee GRATIS bekamen (will man mehr als eins, muss man erst bezahlen - es war für mich fast unvorstellbar, dass so etwas Gutes einfach gratis sein kann). Danach setzten wir uns und assen es - wirklich sehr lecker und empfehlenswert! :)

 

Nachher zeigte mir mein Gastbruder, wo meine Schule ist und dann fuhren wir wieder nach Hause. Ich hatte ein wenig Zeit, um noch Klavier zu spielen und mit meiner Freundin, die in Japan ein Austauschjahr macht, zu skypen (Ümmi, falls du das siehst, ich habe es total genossen, mich mit dir auszutauschen! :D). Oh, und ich habe das erste Mal Bubble Tea getrunken! :D Selbst auf Chinesisch bestellt. :) Seht selbst:

Bubble Tea

Dann ging es auch schon wieder los und ich wurde im Anwaltsbüro meines Gastvaters meinen Tanten ("Ai") und meinem Onkel ("Susu") vorgestellt. Sie wohnen in Taichung (1 Stunde von Nantou City entfernt und die drittgrösste Stadt von Taiwan) und haben mir angeboten, dass ich auch einmal bei ihnen übernachten könnte, wenn ich will. Die Leute hier sind wirklich alle sehr freundlich - und zwar nicht gespielt, sondern sie meinen es wirklich so. :) 

Das Restaurant von Cheng-Yings Familie

Nach einem weiteren kurzen Aufenthalt zu Hause ging es auch schon wieder weiter: Mein Gastbruder (Tsu Yen oder Andy) und seine Kollegin (Cheng-Ying oder Elaine), die mich schon mit ihm am Flughafen abgeholt hatte, nahmen mich an einen von Taiwans typischen "Nightmarkets" - nach Taichung. Die beiden sind wirklich sehr lustig und ich geniesse es, Zeit mit ihnen zu verbringen! Wir assen wieder einmal sehr viel und gut. Alle hier sind immer so erstaunt, dass ich bis jetzt alles von dem Essen sehr gerne habe. Aber für meinen Körper ist es, denke ich, schon eine ziemlich grosse Umstellung (das pendelt sich schon alles wieder ein). 

A propos: Ich glaube, ich habe noch gar nicht erzählt, dass mein Gastvater mir gestern nach meiner Ankunft eine Waage hinstellte und sagte, dass ich darauf stehen und mir meine Kilos merken sollte. In einem Jahr muss ich dann das Gleiche noch einmal machen und laut ihm habe ich dann ganz sicher zugenommen (sie haben uns auch schon beim Orientierungsnachmittag von Rotary vorgewarnt). Die zugenommenen Kilos werden allerdings wieder zurückgehen (zum Glück) - laut meinem Gastbruder, der vor 6 Jahren in der Schweiz einen Austausch gemacht hat. Der Nightmarket war grossartig und es gab so vieles zu sehen und zu probieren - ich kann gar nicht alles aufzählen. Was mir auffiel, ist, dass man hier eigentlich sehr viel Fleisch isst. Vegetarier gebe es hier eigentlich keine, sagte mir Cheng-Ying auf meine Frage. Seht euch einfach die Bilder an, dann seht ihr, was ich meine. ;) 

So, ich glaube, das wäre es für heute! Ich sollte wirklich langsam ins Bett, denn morgen stehen wieder mehr Besichtigungen auf dem Programm - unter anderem ein wunderschöner Tempel! Ich freue mich schon jetzt riesig! :D 

Bis ganz bald,